Hilden Kunst zeigt Landschaft als Kunstform

Hilden · Mehrere Ausstellungen locken in den kommenden Wochen mit Fotografien, Malerei, Skulpturen und Installationen.

Liebhaber guter Western kennen den Titel "Weites Land", ein begnadet guter Film des Regisseurs William Wyler aus dem Jahr 1958. Gregory Peck spielt einen Städter, einen Außenseiter, der sich mit den rauen Gepflogenheiten der Familie seiner Verlobten nicht abfinden will und seine eigenen Wege sucht - durch weites Land, das er zu lieben lernt. Im Film ist es eine faszinierend fotografierte Prärielandschaft. Daran erinnert ein wenig das Motto "Human Land", frei übersetzt "menschliches Land". Mit diesem Titel startet am Sonntag, 30. August, eine Ausstellung im Gewerbepark-Süd, Hilden. Zu sehen sind künstlerische Positionen zum Verhältnis Mensch und Landschaft. Die Fotografien, filmischen Essays und Rauminstallationen erzeugen zum einen Ruhe und Frieden im Betrachter, aber auch ein Spannungsverhältnis, ist es doch der Mensch, der seine Umgebung prägt und Landschaften formt. 16 Künstler beteiligen sich an der von Birgitta Thaysen kuratierten Ausstellung, die bis zum 27 September im Kunstraum Gewerbepark Süd, Hofstraße 64, Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 und Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr zu sehen ist.

"Erfahrung/Improvisation" ist der Titel einer Ausstellung, die am Donnerstag, 20. August, in der Städtischen Galerie Hilden, Bürgerhaus, Mittelstraße 40, eröffnet wird. Gezeigt werden Zeichnungen, Druckgrafiken und Collagen von Bärbel Esser. Der Betrachter muss sich ihren abstrakten Werken annähern, Zeit mitbringen für eine eingehende Betrachtung, um Formen und Farben auf sich wirken zu lassen - und um letztlich zu erkennen, dass in diesen Bildern alles ineinander fließt, sich aber zugleich in Auflösung befindet. Eine spannende Dialektik, die schon der Titel verspricht. Öffnungszeiten: Dienstags, mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr, donnerstags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr.

Die Schau wird am 24. September abgelöst durch die Ausstellung "Malerei - Landschaften und Architekturen in Acryl" mit Werken von Marcus Schmitz, die bis zum 17. Oktober zu sehen sind.

Das derzeit sehr auf moderne Kunst fokussierte Museum Ratingen auf der Grabenstraße wird ab September auch seinem lokalen Auftrag als Bewahrer der Stadtgeschichte gerecht: Birgit Jensen, die in Düsseldorf lebt und arbeitet, beschäftigt sich derzeit mit der langen Besiedelungsgeschichte Ratingens. Sie setzt jahrtausendealte Stätten wie den Stinkesberg und den ehemaligen Kalksteinbruch (heute Blauer See), an dessen Ufern sich die Umwandlung von Kalkstein zu Dolomit in allen Phasen erkennen lässt, in Szene, indem sie Fotos zu Siebdrucken abstrahiert. Audio- und Performancekünstler Jörg Steinmann steuert Geräuschprofile der einzelnen Stätten bei. Sie sind erstellt aus vor Ort aufgenommenen Tönen. "Ein komplett anderer Zugang zur Stadtgeschichte und ein tolles Experiment", sagt Museumsleiterin Alexandra König. Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 25. September, um 19 Uhr anlässlich der Neanderland-Museumsnacht statt.

Unter dem Titel "In Stein gehauen" sind ab dem 5. September in der Langenfelder Wasserburg Haus Graven Skulpturen von Bildhauern aus Simbabwe zu sehen. Die 45 in Stein gehauenen Arbeiten zeitgenössischer Künstler werden viele Besucher überraschen. Nach Angaben der Organisatoren soll die in Zusammenarbeit mit der Münsteraner Kunsthalle Schnake zustande gekommene Ausstellung zeigen, dass jenseits folkloristischen Kunsthandwerks in Afrika auch moderne Weltkunst entsteht. Bis zum 29. November an Wochenenden geöffnet.

(RP)
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