Hilden "Kukuk" schafft kleine Künstler

Hilden · Julia Lorenz nimmt es mit dem bekannten Keith Haring auf. Entdeckt wurde sie in der Kunstschule.

 Dorothee Wengenroth (l.) ist voll des Lobes: Die 14-jährige Julia zeichnet aus ihrer Sicht besser als das weithin bekannte Vorbild Keith Haring.

Dorothee Wengenroth (l.) ist voll des Lobes: Die 14-jährige Julia zeichnet aus ihrer Sicht besser als das weithin bekannte Vorbild Keith Haring.

Foto: Olaf Staschik

Bunte, sogar grelle Acrylfarben, Figuren und Skulpturen im Stile von Graffiti und Pop-Art - das sind die Markenzeichen des 1990 verstorbenen, US-amerikanischen Künstlers Keith Haring. Seine Bilder waren in dieser Woche Vorbild für den Ferienkunstkursus "Bilder, Street Art, Graffiti" der Kinder- und Jugendkunstschule "Kukuk".

Julia Lorenz malt, was ihr so im Kopf herum schwirrt, vor allem im Pop-Art-Stil. Schon im zehnten Jahr nimmt sie an den Kursen von Dozentin Dorothee Wengenroth teil. "Doro", wie sie die zwölf Kursteilnehmer zwischen sieben und 14 Jahren nennen, ist Kunstlehrerin und malt auch privat, vermittelt den Kindern ihre eigene Kunstleidenschaft. Auf Julia ist sie mächtig stolz. "Es ist ein Geschenk, dass ich sie nun schon seit zehn Jahren begleiten darf", sprudelt es aus ihr heraus.

Julia hat sich zu Beginn des Kurses am Montag für Harings Freiheitsstatue entschieden. "Das wollte ich versuchen nachzumalen", sagt die 14-Jährige. Und sie hat es geschafft. Manch einer wird sagen, dass ihre Kopie sogar besser als das Original ist. Das mag daran liegen, dass "Haring als Graffiti-Künstler nie so viel Zeit für seine Bilder hatte", weiß Wengenroth. "Das Schwierigste war das Abzeichnen", erinnert sich Julia. Warum sie so gerne malt, weiß die Schülerin genau: "Für andere ist Sport ein guter Ausgleich, ich male gern." So könne sie abschalten. Professionelle Künstlerin wolle sie aber ganz sicher nicht werden. "Als Hobby macht mir das Malen viel Spaß. Als Beruf gibt es vielleicht zu viel Druck", erklärt sie. Lieber wolle sie Psychotherapeutin werden. Neben Pop-Art und Graffiti haben sich einige der jungen Künstler für den Zeichenstil "Zentangle" entschieden. Zum Beispiel Lena: Sie malt die mandala-artigen Bilder in schwarz-weiß mit vielen einzelnen Strichen. Ein Zeichentrend aus den USA, der viel Konzentration erfordert, aber auch der Meditation dienen kann, wie der Name, bestehend aus "Zen" - buddhistische Meditation und "tangle" - Zeichnung, andeutet. Julia und Lena machen schnelle Fortschritte - wobei Lena noch einen kleinen Vorteil hat: Die Zwölfjährige ist die Tochter der Dozentin und ging schon mit fünf Jahren mit zu Kunstkursen. "Und so habe ich Freude daran gefunden und male noch immer gerne", erzählt Lena.

Einmal im Jahr können die Werke der jungen Künstler in einer großen Ausstellung betrachtet werden. Klar, dass Julias Freiheitsstatue das nächste Mal dabei ist.

(höv)
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