Hilden Kleiderkammer verkauft Fesches für die Wies'n

Hilden · Nicht nur günstige Kleidung für den Alltag, auch gut erhalten Trachtenmode hat der SKFM im Angebot.

 Steht ihnen gut: Doris Hinde und Thomas Lange probieren Trachtenmode in der Kleiderkammer des SKFM an der Berliner Straße aus.

Steht ihnen gut: Doris Hinde und Thomas Lange probieren Trachtenmode in der Kleiderkammer des SKFM an der Berliner Straße aus.

Foto: Olaf Staschik

Wenn in München bald wieder die Wies'n eröffnet wird, heißt es auch im feierfreudigen Rheinland bei zahlreichen Oktober- und Erntedankfesten: "O'zapft is!". Die perfekte Zeit, sich vorher stilecht mit einem zünftigen Dirndl oder einer traditionellen Lederhose einzudecken. Dafür muss der Hildener nicht nach Bayern: Die Kleiderkammer des Sozialdiensts katholischer Frauen und Männer (SKFM) hat dieses Jahr besonders viel Kleidung im Trachtenstil bekommen. Anlass genug, am Samstag einen Sonderverkauf zu veranstalten - der gut angenommen wurde.

Bereits vor Öffnung standen am Morgen einige Menschen vor der Tür und warteten auf den Einlass. "Viele der Trachtenstücke haben wir bereits vergangene Woche verkauft. Die gehen weg wie warme Semmeln" verriet Mechthild Hendrikson (53), Leiterin der Kleiderkammer. Trotz des regen Verkaufs von Jankern, Dirndln und Karohemden fanden sich noch vier vollgehangene Kleiderstangen mit der zünftigen Mode, in allen Größen. Neben der großen Auswahl bestachen die teils hochwertigen Kleidungsstücke mit ihren günstigen Preisen zwischen drei und zwanzig Euro. "Wo finden Sie bitte echte Trachtenlederhosen für circa 15 Euro?" fragte Hendrikson, während sie eine grüne, mit Blumen bestickte Wildlederhose für Damen hochhielt. Der niedrige Preis entsteht, weil die Mitarbeiter der Kleiderkammer ehrenamtlich tätig sind. "Wir machen das gerne, besonders Menschen, die nicht so viel haben, freuen sich, wenn sie hier etwas finden, das sie sich sonst nicht leisten könnten", bestätigte Doris Hinte (70), eine der Mitarbeiterinnen.

"Kleidungsstücke müssen immer anprobiert werden", erklärte sie einem Kunden. Klaus Feckinghaus (82) begutachtete derweil kritisch ein kurzärmliges Trachtenhemd mit Stickereien. "Ich habe einen Janker geschenkt bekommen, jetzt brauche ich ein passendes Hemd", erzählte er. Nach einem kurzen Stopp in der Umkleidekabine stand fest: Das Teil sitzt.

Auch Gerd Klein (78) war auf der Suche nach dem passenden Stück. Für den passionierten Trachtenträger soll es eine Weste sein. Er ist ein häufiger Gast in der Kleiderkammer. "Meine Frau und ich geben hier oft Sachen ab. Dafür nehmen wir auch mal etwas Hübsches mit nach Hause", erzählte er.

Auch Student Thomas Lange (24) stöberte bei den Trachten: "Für eine Mottoparty wäre das schon etwas", sagte er grinsend, während er einen Lodenhut aufsetzte: "Aber im echten Leben kann man das nicht mehr tragen, höchstens vielleicht in Bayern."

Macht nix: Auch für den Alltag ist die Kleiderkammer an der Berliner Straße 8-10 gut ausgestattet. Die Öffnungszeiten: Mo. 15 bis 17.45, Di. 10 bis 11.45, Mi. 15 bis 17.45, Do. 10 bis 11.45 Uhr. Fr. und Sa. zu.

(RP)
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