Hilden Kita-Gebäude ist in zwei Wochen fertig

Hilden · Der neue Groß-Kindergarten "Nordlichter" geht zum 1. August mit sechs Gruppen und 105 Plätzen an den Start.

 Die Stadt hat zwei Blocks der ehemaligen Hauptschule für 4,2 Millionen Euro umbauen lassen. Das war günstiger als ein Neubau.

Die Stadt hat zwei Blocks der ehemaligen Hauptschule für 4,2 Millionen Euro umbauen lassen. Das war günstiger als ein Neubau.

Foto: Chr istoph Schmidt

Die Stadt Hilden lässt zwei Blocks der ehemaligen Theodor-Heuss-Hauptschule an der Furtwänglerstraße für 4,2 Millionen Euro in einen Großkindergarten mit 105 Plätzen umbauen. Das ist günstiger als ein Neubau. Ende Juni soll das Gebäude bezugsfertig sein. Wenn man sich vor Ort umschaut, mag man das kaum glauben. Im, auf und vor dem Gebäude wird noch an vielen Stellen gearbeitet. In nur zwei Wochen soll das alles fertig sein? "Das klappt", ist sich Architekt Reinhold Scheer sicher.

Der Start war etwas holperig. Das Abbruch-Unternehmen hatte versäumt, einen Unterzug abzustützen. Er brach unter seiner eigenen Last zusammen. "Glücklicherweise entstand lediglich Sachschaden", berichtet der städtische Gebäudemanager Ralf Scheib. Für Scheer blieb das die einzige böse Überraschung. Trotz des Unfalls konnte der Zeitplan eingehalten werden. Die Stadt hatte die Gewerke bundesweit ausgeschrieben. "Viele der Leute sind für mich nur schwer zu erreichen", berichtet der erfahrene Architekt: "Ansonsten war das ein schöner Auftrag, der uns Spaß gemacht hat." Ganz wichtig für Rat und Verwaltung: Der Kostenrahmen wird eingehalten.

Ende Juni übergibt Scheer das Gebäude an den Kita-Träger, die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte. Sie hat dann vier Wochen Zeit, sich dort einzurichten. Die Außenlagen stellt die Stadt selbst her. "Der Markt für gute pädagogische Mitarbeiter ist ziemlich leer gefegt", erzählt Bodo Seume, Geschäftsführer der Freizeitgemeinschaft: "Aber wir werden wie geplant zum 1. August starten können."

Die 32 Plätze für Kinder unter drei Jahren und die 73 Plätze für Drei- bis Sechsjährige werden dringend gebraucht. Die Stadt kann zurzeit nur mit Überbelegungen und Wartezeiten bis zu sechs Monaten den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind erfüllen, berichtet Noosha Aubel, Leiterin des Amts für Schule, Jugend und Sport. In Absprache mit der Freizeitgemeinschaft seien die Plätze vornehmlich an Familien im direkten sozialen Umfeld vergeben worden.

Die inklusive Kita "Nordlichter" startet mit zehn behinderte Kindern, davon ist ein Kind unter drei Jahre alt. Aktuell sind noch zwölf Plätze für Kinder im letzten Kindergartenjahr sowie zwei Plätze für unter einjährige Kinder zu vergeben. Alle anderen Plätze sind bereits belegt. Die "Nordlichter" sind ein Bewegungskindergarten und bieten Naturpädagogik an. Angedacht ist auch eine Waldgruppe, was gerade ADHS-Kindern (also mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) sehr gut bekomme. Auch die benachbarte Turnhalle und der Abenteuerspielplatz können von den Kindern mit genutzt werden. Der Neubau "Nordlichter" sollte eigentlich dazu beitragen, die Überbelegung um 50 Prozent zu reduzieren. "Dies gelingt aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Hilden nicht", so Noosha Aubel. Die Verwaltung hat deshalb Vorschläge erarbeitet, wie weitere Betreuungsplätze geschaffen werden könnten. Darüber beraten die Stadtverordneten erstmals im Fachausschuss am Donnerstag, 22. Juni.

(cis)
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