Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Keine Scheu vorm Haushalt

Hilden · Die Debatten um den Haushalt der Stadt Haan scheinen in diesem Jahr ungewohnt harmonisch zu verlaufen. Einige wichtige Anträge der größten Ratsfraktionen sind nahezu deckungsgleich, und selbst die kritische FDP, die den Haushalt sonst stets akribisch unter die Lupe nimmt und dabei so detail- wie kenntnisreich bemängelt, gibt sich diesmal handzahm. Man könne die Beratungen "entspannt angehen", sagt der Liberale Michael Ruppert.

Seine Fraktion gehe davon aus, dass die Stadt angesichts der guten Haushaltslage auf angekündigte Steuererhöhungen verzichte - ein Grundanliegen der Liberalen. "Insgesamt sind wir in Haan auf einem guten Weg", sagt Ruppert mit Blick auf den im Jahr 2020 angestrebten Haushaltsausgleich, der vor wenigen Jahren noch gefährdet schien. Die WLH - sie lehnt ebenfalls Steuererhöhungen ab - bemängelt wiederum, dass es immer noch keinen Bürgerhaushalt und für die Haaner in diesem Jahr auch nur eine Versammlung und keine Bustour gibt. Die Zeit zur Vorbereitung habe gefehlt, entgegnet Kämmerin Dagmar Formella, und wirklich zu sehen gebe es bei aktuellen Projekten ohnehin noch nicht viel. Auch diese Argumentation ist nachvollziehbar, und die Bürger haben ja auch bei der Versammlung heute, 16 Uhr, im Rathaus Gelegenheit, den Haushalt ihrer Stadt zu hinterfragen. Hinkommen lohnt sich, weil mit Dezernenten und Sachgebietsleitern hochkarätige Ansprechpartner über wichtige Themen berichten.

Und überhaupt: Keine Scheu vor dem Haushaltsplan! Wer mag, findet ihn unter www.haan.de. Wer sich schon öfter durch das umfassende Werk durcharbeiten musste, der wird feststellen, dass er in diesem Jahr sehr verständlich geschrieben ist. Auch einige neue Kennzahlen wie der Cash Flow tauchen auf, die den Haushaltsplan aussagekräftiger machen. Ohne Zweifel die Handschrift von Doris Abel, Leiterin des Amts für Finanzmanagement, die frischen Wind in die Kämmerei gebracht hat. Es tut sich was.

(RP)
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