Hilden/Langenfeld Jugendliche versuchen sich als Autoren

Hilden/Langenfeld · Autor Manfred Theisen zeigt in den Herbstferien, worauf es beim Schreiben eines Romans ankommt.

 Der Kölner Autor Manfred Theisen zeigt Schülern der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Langenfeld, wie Romane funktionieren.

Der Kölner Autor Manfred Theisen zeigt Schülern der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Langenfeld, wie Romane funktionieren.

Foto: Ralph Matzerath

Es ist eine ziemlich düstere Geschichte, die Angelina Calignano vorliest. Es geht um ein Mädchen, das sich selbst als völlig normal beschreibt. Aus der Ich-Perspektive geschildert, kann der Zuhörer nur zu dem Schluss kommen, dass es eigentlich nichts Besonderes an Ida (11) gibt - bis dann die letzten Sätze des Prologs aufhorchen lassen: "Kurz nach meinem Geburtstag kam die Nachricht. Ich habe Lungenkrebs." Mit der Geschichte wolle sie eine Krebserkrankung in der Familie verarbeiten, erzählt die 14-jährige Angelina: "Es ist nicht immer leicht, damit umzugehen."

Seit jeher bietet das Schreiben eine Möglichkeit, den eigenen Alltag zu reflektieren und sich der Fiktion hinzugeben. Der Jugendbuchautor Manfred Theisen will den Teilnehmern der Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei genau das ermöglichen. Seine Teilnehmer kommen von der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule, die Jugendliche aus Hilden und Langenfeld besuchen. "Ich gebe Tipps, helfe bei formalen Aspekten und zeige, wie man eine Geschichte aufbaut" sagt er. "Am liebsten lasse ich die Kids einfach schreiben." Anschließend folge eine gemeinsame Besprechung der Texte. Am Ende des Ferienangebots soll ein längerer Text entstehen. Geschichten, Gedichte und andere Formate sind dabei erlaubt. Theisen selbst ist unter anderem für seine "Nerd forever"-Reihe und das Buch "Checkpoint Jerusalem" bekannt.

Die Themenvielfalt der Nachwuchs-Autoren ist groß. Allerdings gibt es eine klare Tendenz zu fantasievollen Geschichten rund um Engel, Dämonen, Zauberer und Fabelwesen. Helena Dörner schreibt zum Beispiel über blutige Kämpfe zwischen Engeln und Todesengeln. Das recht brutale Geschehen entpuppt sich als Traum ihrer Protagonistin, die allerdings danach schnell selbst Teil der überirdischen Auseinandersetzungen wird.

Benedikt Kaufhold macht gerne bei der Schreibewerkstatt mit. "Es ist schon spannend, sich eine eigene Geschichte auszudenken", meint er. Ähnlich sieht es Helena Dörne: "Ich habe schon immer gerne geschrieben, aber hier kriegen wir gute Tipps. Das macht die Geschichten noch besser."

(RP)
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