Hilden Internationale Vereine wollen Flüchtlingen bei Integration helfen

Hilden · Überall duftet es verführerisch nach orientalischen Gewürzen, Knoblauch, geröstetem Fleisch und anderen Spezialitäten. Rund um den alten Markt laden die Mitglieder internationaler Vereine ihre Gäste zu Tisch.

 In Hilden leben Menschen aus über 100 Ländern. Wie bunt die Stadt ist, kann man beim "Fest der Völker" auf dem alten Markt erleben.

In Hilden leben Menschen aus über 100 Ländern. Wie bunt die Stadt ist, kann man beim "Fest der Völker" auf dem alten Markt erleben.

Foto: Olaf Staschik

"Mich reizt besonders, die verschiedenen Gerichte zu probieren. Griechisch interessiert mich besonders und diese besondere russische Suppe", sagt Wiebke Rössger. "Den russischen Streuselkuchen kann ich sehr empfehlen", betont Friedel Schmidthuysen.

Für sie ist das Fest der Völker eine Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennen zu lernen: "Noch waren wir nicht überall, doch ich bin sehr neugierig." Das Fest soll aber auch Offenheit demonstrieren und zeigen, wie gerade die Unterschiede eine Stadt bereichern können. "Beide Seiten müssen aufeinander zugehen. Das ist entscheidend für das Zusammenleben", sagt Hamza El Halimi. Der junge Vorsitzende des Integrationsrates sieht das auch als Grundlage für den Umgang mit Flüchtlingen: "Bisher haben uns schon viele Bürger ihre Hilfe angeboten.

Sie möchten die Menschen besuchen und beschenken. Doch unser Ziel ist vielmehr, sie aus den Heimen herauszuholen und sie am Leben hier in Hilden teilhaben zu lassen." Der Integrationsrat suche daher gezielt nach Organisation und Unternehmen, die das unterstützen. "Das kann ein Restaurantbesitzer sein, der die Flüchtlinge zum Essen einlädt oder ein Friseur, der ihnen die Haare schneidet. Wir sind dankbar für jeden Beitrag.

" Die türkischen und marokkanischen Gemeinden haben Asylsuchende bereits zu ihren Feste eingeladen. "Auch andere Vereine öffnen ihre Türen", berichtet El Halimi: "Wir erleben eine Willkommenskultur und möchten das weiter unterstützen. Denn es kommen immer mehr Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten." Viele Zuwanderer, die in Hilden eine neue Heimat gefunden haben, seien sehr hilfsbereit. "Bürger mit serbischen Wuzeln, die während des Balkankrieges hierher gekommen sind, können die Situation besonders gut nachempfinden", berichtet Hamza El Halimi.

Er möchte in den Vereinen gezielt Integrationsbotschafter ausbilden, die Verantwortung übernehmen und mit ihren Sprachkenntnissen eine erste Anlaufstelle für Flüchtlinge sein können. "Mein Großvater ist in den 1960er Jahren als Gastarbeiter aus Marokko gekommen und ist gleich von den Nachbarn gut aufgenommen worden. Das war wichtig, um sich hier zurechtzufinden." Gleichzeitig müssten Einwanderer jedoch auch bereit sein, die deutsche Kultur anzunehmen, deren Werte anzuerkennen und die Sprache zu lernen, betont El Halimi.

(domi)
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