Hilden Inklusions-Ausstellung zeigt eine Menge Hilfen auf

Hilden · Besucher der Tagesmesse konnten sich über ein breitgefächertes Angebot für Menschen mit Handicap informieren.

 Gottfried Kutsche demonstriert bei der Ausstellung zur Inklusion sein patentiertes Laufrad und erklärt die Vorzüge.

Gottfried Kutsche demonstriert bei der Ausstellung zur Inklusion sein patentiertes Laufrad und erklärt die Vorzüge.

Foto: Olaf Staschik

"Es ist normal, verschieden zu sein". Was klingt wie ein abgehalfterter Spruch, formuliert eigentlich nur das Ziel einer homogenen Gesellschaft und ist das Motto der diesjährigen Ausstellung zur Inklusion. Aber - verschieden zu sein, bedeutet eben manchmal auch, individuelle Hilfe zu benötigen. Und das gilt nicht nur für Menschen mit offensichtlichen körperlichen Beeinträchtigungen. So informiert die Arbeiterwohlfahrt Hilden über ihr neuestes Projekt. "Wir bauen derzeit eine alte Fabrik nahe dem Krankenhaus um. Dort wird eine neue Einrichtung für psychisch kranke Menschen entstehen, die hier eine Tagesstruktur lernen sollen, plus einige Wohneinheiten für Betroffene", erklärt Mitarbeiter Werner Eike. Einen Stand weiter informiert die Graf-Recke-Stiftung über ihr Angebot. "Im Dorotheenviertel bieten wir verschiedenste Betreuungs- und Wohnkonzepte im Bereich Seniorenwohnen an", erläutert eine Mitarbeiterin, "aber wir haben auch viele Angebote im Behindertenbereich, für psychisch Kranke, Kinder und Jugendliche." Besondere Projekte bringen Senioren und Kinder zusammen, eine der Herzensangelegenheiten der Graf-Recke-Stiftung. "Warum? Weil es das ganz normale Leben ist", erläutert die Mitarbeiterin. Der Seniorenbeirat wirbt für Notfallboxen, Pass und Aufkleber. "Ein Pass, in dem alle wichtigen Informationen stehen, erleichtert in einem Notfall ungemein die Arbeit", erklärt Doris Sieberg. "und in einer Notfallbox zuhause könnten etwa lebensnotwendige Medikamente untergebracht sein." Ein Rettungssanitäter nickt zustimmend. "Wir haben hier in Hilden ein großes Angebot zum Thema Inklusion", fasst es Marie-Thérèse Barbezat, Amtsleiterin für Soziales, Integration und Wohnen zusammen, "man denke nur an die Firma Kadomo, die Autos behindertengerecht umbaut oder die begleiteten Fahrradfahrten der Firma Appelbaum. Aber es ist nie genug: gegenseitige Unterstützung und Respekt müssen noch selbstverständlicher werden."

Sportwissenschaftler und Physiotherapeut Gottfried Kutsche präsentiert sein Laufrad. "Erwachsene mit Einschränkungen im Bewegungsapparat können sich so gelenkschonend fortbewegen, es dient als gezielte Unterstützung bei Rehamaßnahmen nach Operationen und Koordination und Gleichgewichtssinn werden trainiert ohne große Anstrengung für den Körper." Die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte stellt Schulbegleiter für Kinder mit Förderbedarf an Regelschulen, die Johanniter informieren über den Hausnotruf. "Wirklich alle", so betont es Amtsleiterin Barbezat, "müssen mitmachen, damit das gemeinsame Leben wirklich funktioniert. Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe."

(dani)
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