Hilden Im Takt auf Erfolgskurs

Düsseldorf · Das Drachenboot der Kreispolizei Mettmann fährt bei vielen Rennen mit. Die "neandercops" trainieren auf dem Elbsee. Das Team besteht aus Polizeistudenten und Polizisten, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten.

Mit einem lauten "Heb an" wird das 250 Kilogramm schwere Drachenboot angehoben. Rechts und links bemühen sich die Paddler und Paddlerinnen, das riesige Boot behutsam ins Wasser zu lassen. Am Seeufer angekommen, klettert einer nach dem anderen in den Kahn, bis die Bänke von hinten nach vorne vollständig besetzt sind. Als Letzte nimmt die Trommlerin an der Spitze auf einem Hocker Platz. Jetzt kann das Training der "neandercops" auf dem Elbsee beginnen.

Auch der Regen hält die begeisterten Drachenbootfahrer nicht davon ab. "Im Moment sind wir in der heißen Wettkampfphase. Deshalb ist unser Training auf die bevorstehenden Turniere ausgerichtet. Heute stehen die unterschiedlichen Schlagfrequenzen im Vordergrund", erläutert Marten Harms. In drei Einheiten, jeweils mit drei Minuten, paddeln die Neandercops einen eher langsamen Rhythmus bei 48 Schlägen in der Minute.

Mit drei zweiminütigen Einheiten bei einer Schlagfrequenz von 60 bis 65 Schlägen pro Minute fordert der Kapitän von seinem Team 100-prozentigen Krafteinsatz. Auch bei den Startübungen ist volle Anstrengung verlangt.

Die "neandercops" trainieren das ganze Jahr über auf dem Elbsee. "Nur bei Gewitter und wenn der See zugefroren ist, muss das Training ausfallen", berichtet Marten Harms. Das Drachenbootteam bestehe seit 2001, erzählt der Polizist: "Mit dieser Aktion wollten wir unserem Werbeslogan 'Teamwork live‘ gerecht werden." Bei diesem Sport erreiche man mit vereinten Kräften ein gemeinsames Ziel.

Da könne ein Einzelner alleine nicht viel ausrichten. Das Team besteht aus Polizeistudenten und Polizisten, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. "Nicht nur Kollegen aus dem Kreis Mettmann sind bei uns dabei", erklärt der Team-Kapitän. Zunächst war die Idee nur eine Werbeaktion. Seit 2002 sind die "neandercops" jedoch zu einer richtigen Mannschaft zusammengewachsen. Das regelmäßige Starten bei Wettkämpfen, egal ob örtlich oder überregional, gehört mit zum Alltag.

Das Team ist mittlerweile gut etabliert und startet nicht bei den Spaßmannschaften, sondern im semi-professionellen Bereich. "Wir müssen uns mit den Besten der Besten messen", meint Harms. Bei den Wettkämpfen sitzen rund 20 Fahrer und Fahrerinnen mit im Boot. "Dabei hat jeder seine Schokoladenseite, auf der er am besten paddeln kann", erläutert der Polizist, der für Personalfragen zuständig ist. Es gibt einen Trommler, der den Rhythmus der vorderen Paddler (Schlagmänner) übernimmt und diesen an die hinteren Fahrer weitergibt.

"Wir müssen die Mannschaft richtig gut kennen und haben die schwierige Aufgabe, den Takt anzugeben und das richtige Timing zu finden. Dabei ist es wichtig, dass wir wissen, was wir dem Team zutrauen können", erklärt Dieter Kohlmeier, der seit drei Jahren die Aufgabe des Schlagmanns hat: "Aber auch ich kann alleine nichts ausrichten, wenn die Mannschaft nicht mitzieht."

Der 53-Jährige ist von Anfang an Mitglied bei den "neandercops" und hat die Entwicklung des Teams miterlebt. "Mit den Jahren kam der Leistungsdruck und der Wunsch nach Erfolgen", sagt der Polizist: "Trotzdem macht es immer wieder Spaß mit der Mannschaft Drachenboot zu fahren und sich bei Wettkämpfen mit anderen Teams zu messen."

(RP)
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