Manja Bretschneider "Ich freue mich, dass ich helfen kann"

Hilden · Manja Bretschneider, erste Schriftführerin im Vorstand des Tierheims Hilden, und ihr Team müssen manchmal auch gequälte Tiere betreuen. Das ist hart. Doch die Arbeit macht allen Spaß. Seit drei Jahren hilft die RP-Kolumne "Tier der Woche" bei der Vermittlung.

 Manja Bretschneider mit der vier Jahre alten Hündin Hayatti. Im kommenden Jahr sollen die Hundehäuser saniert werden.

Manja Bretschneider mit der vier Jahre alten Hündin Hayatti. Im kommenden Jahr sollen die Hundehäuser saniert werden.

Foto: Olaf Staschik

HILDEN Seit Juli 2012 stellt die Rheinische Post Tiere aus dem Tierheim Hilden vor. So manchem Vierbeiner verhalf die Kolumne "Tier der Woche" zu einem neuen Heim. Manja Bretschneider vom Hildener Tierheim erläutert die Hintergründe.

Frau Bretschneider, nach welchen Gesichtspunkten suchen Sie die Tiere für die RP-Kolumne aus?

BRETSCHNEIDER Nach Notfällen - wenn diese schon lange im Tierheim sind oder wenn sie leiden. Auch Tiere, die problematisch waren und sich positiv entwickelt haben.

Charakter, Vorlieben und Abneigungen - wer stellt das fest?

BRETSCHNEIDER Die Tierpfleger des jeweiligen Bereichs. Das dauert zwei bis drei Wochen bei den Neuzugängen.

Wie lange engagieren Sie sich schon im Tierheim, und wie kam es dazu?

BRETSCHNEIDER Seit 13 Jahren. Ich wollte immer etwas mit Tieren machen. Weil mir Tierschicksale nahe gingen, traute ich mich nicht. Mein Freund Ralf hat dann die Initiative ergriffen. So fing ich an, zuerst als Gassigeher.

Sie arbeiten hauptberuflich in Düsseldorf. Wie vereinbaren Sie Beruf und Ehrenamt?

BRETSCHNEIDER Gut. Das Schriftliche mache ich abends. Und praktisch engagiere ich mich am Wochenende im Tierheim.

Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit im Tierheim?

BRETSCHNEIDER Sie gibt mir sehr viel. Ich freue mich, dass ich helfen kann. Und es ist ein tolles Team. Wir sind wie eine große Familie.

Schon länger übernimmt Hilden Tiere aus anderen Tierheimen. Warum?

BRETSCHNEIDER Wenn wir Platz haben, machen wir das gerne. Berlin hat zum Beispiel sehr viele Listenhunde. Die haben bei uns eine viel höhere Chance auf Vermittlung.

Wie viele Tierpfleger, Ehrenamtliche und Mitglieder gibt es zurzeit?

BRETSCHNEIDER Drei Vollzeit-, zwei Teilzeitkräfte, eine Auszubildende und die Hundetrainerin, die auch Tierpflegerin ist. Wir haben 500 Mitglieder - davon zirka 30 Aktive.

Wie wird die Hundepension angenommen?

BRETSCHNEIDER Sehr gut - das ganze Jahr hindurch. Es gibt noch freie Plätze in den Sommerferien.

Und die Hundeschule?

BRETSCHNEIDER Auch erfolgreich. Jeden Samstag arbeitet unsere Hundetrainerin mit den Fellnasen und ihren Menschen. Das sind nicht nur die jetzigen und ehemaligen Hunde des Tierheims. Auch Hunde von außerhalb sind willkommen.

Gibt es aktuelle Bauprojekte?

BRETSCHNEIDER Noch dieses Jahr soll das Kleintierhaus umgebaut werden. Dazu ein Raum für Exoten. Immer öfter werden solche Tiere abgegeben. 2016 sind die Hundehäuser dran, weil die alten marode sind. Der Gnadenhof wird trocken gelegt und das alte Katzenhaus renoviert.

Welche Hilfen sind erwünscht?

BRETSCHNEIDER Wir freuen uns über Geld- und Sachspenden: Nassfutter, Decken, Handtücher, Tierkörbe aus Kunststoff, auch Putzmittel und gute Bücher zum Verkaufen und natürlich über ehrenamtliche Helfer.

Kranke, ausgesetzte, gequälte Tiere - wie nahe geht das?

BRETSCHNEIDER Es tut schon weh, und manchmal steht man da und heult. Aber mit der Zeit wird man gelassener und konzentriert sich auf die schönen Erlebnisse. Die überwiegen.

ASTRID SCHOENE STELLTE DIE FRAGEN.

(nea)
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