Spendensammlung auf Facebook Hildener sammeln Geld für Beerdigung von besonderem Freund

Hilden · Frank Buchen war da, wenn andere in Not waren. Unerwartet starb der 56-jährige Hildener am Neujahrsmorgen. Weil er selbst nicht viel hatte, bitten Freunde und Angehörige nun um finanzielle Unterstützung - für eine würdevolle, persönliche Beisetzung.

 Freunde und Angehörige halten ein Bild von Frank Buchen in den Händen. Der 56-Jährige ist am Neujahrsmorgen gestorben.

Freunde und Angehörige halten ein Bild von Frank Buchen in den Händen. Der 56-Jährige ist am Neujahrsmorgen gestorben.

Foto: Stephan Köhlen

Sonja kann es kaum glauben: ein Blick auf die von ihr ins Leben gerufene Facebook-Seite "Beerdigung Frank Buchen, Spendenaufruf" hat bereits wenige Stunden nach der Veröffentlichung über 8000 Klicks. "Damit habe ich nie gerechnet", staunt die enge Freundin des Verstorbenen. "Es sind auch schon erste Spendenbeträge per Schnellüberweisung gebucht worden, es ist einfach unglaublich."

Die Nachricht vom plötzlichen Tod des beliebten und hilfsbereiten Hildeners hat sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer verbreitet. Auch unzählige Bürger, die Frank Buchen nie begegnet sind, nehmen Anteil. "Geld ist schon unterwegs. Ich kannte ihn zwar nicht persönlich, aber spätestens nach der Aktion mit dem Obdachlosenbus wusste ich, das kann nur ein ganz wunderbarer Mensch mit großem Herz sein", schreibt eine Facebooker-Nutzerin.

Migo, ein enger Vertrauter von Frank Buchen, kämpft mit den Tränen. Er hält einen Moment inne, dann lächelt er. Frank, so erzählt er leise, war Vorreiter, hatte Ideen, Visionen, und nicht nur das, er habe sie auch direkt umgesetzt. "Er hat den Spendenaufruf des Obdachlosenbusses aus Düsseldorf nach Hilden getragen und für die Menschen gesammelt", erinnert sich Migo. "Säckeweise Kleidung sind zusammengekommen, so viel, dass wir gar nicht mehr wussten, wohin damit. Wir haben dann alles nach Düsseldorf gebracht, aber das war ihm noch nicht genug." Denn Frank liebte nicht nur die Menschen, auch Tiere lagen ihm am Herzen. "Er hat dann die Zoogeschäfte abgeklappert und um Futterspenden für die Hunde der Obdachlosen gebeten. Nicht nur einmal, sondern regelmäßig."

Sein eigener Hund Barto, ein alter Schäferhund aus dem Tierschutz, war Franks stetiger Begleiter. "Wenn es überhaupt etwas Gutes an Franks plötzlichem Tod gibt", glaubt Freund Mümmel, "dann ist es die Tatsache, dass Frank das Ende von Barto nicht mehr erleben muss, denn das hätte er nicht verkraftet."

"Wir waren immer eine Familie"

Hund Barto wird bei Franks Lebensgefährtin Doro bleiben. Und die vielen engen Freunde werden sie nicht nur in der Betreuung des Hundes unterstützen. "Das ist doch selbstverständlich, dass man in der Not füreinander da ist", meint Freundin Simone: "Wir waren immer wie eine Familie, wir sind innig verbunden."

Rund 3000 Euro kostet die Beisetzung von Frank Buchen am 18. Januar. Die Hilfsbereitschaft der vielen Menschen überwältigt die Freunde und spendet Trost in der Zeit der tiefen Trauer. Sollte mehr Geld zusammenkommen, wollen sie davon einen Grabstein finanzieren und anfallende Tierarztkosten für Barto decken.

Lebensgefährtin Doro kann das, was ihr in den vergangenen Tagen an Zuwendung und Unterstützung widerfahren ist, kaum fassen. "Ich habe früher nie gelernt, mich auf andere zu verlassen, und ich glaube gerade fast, Frank ist gegangen, um mir zu zeigen, wozu wahre Freunde in der Not fähig sind."

(RP)
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