Hilden Hildener Grundschüler lernen für die sichere Fahrt im Bus

Hilden · Tom muss sich ordentlich strecken, um die Halte-schlaufen im Bus zu packen. Gerade so kann er sie auf Zehenspitzend balancierend erreichen. Krampfhaft hält er sich mit beiden Händen daran fest, doch es hilft nicht: Als Ina Baumann von der Rheinbahn ihn nur leicht anschubst, verliert Tom den Halt. In diesem Fall ist das nicht schlimm, denn noch steht der Bus und das Manöver ist nur eine Probe. Im Ernstfall, wenn der Bus scharf gebremst oder in die Kurve gegangen wäre, wäre Tom wahrscheinlich quer durch den Bus gepurzelt. Nur eines von vielen Beispielen, das zeigt: Sicheres Busfahren will gelernt sein.

Viertklässler der Hildener Adolf-Kolpin-Grundschule absolvierten gestern die Busschule auf dem Betriebshof der Rheinbahn. Tom hält sich gut fest, Ina Baumann im Hintergrund gibt Tipps.

Viertklässler der Hildener Adolf-Kolpin-Grundschule absolvierten gestern die Busschule auf dem Betriebshof der Rheinbahn. Tom hält sich gut fest, Ina Baumann im Hintergrund gibt Tipps.

Foto: Staschik

Seit 13 Jahren schult die Rheinbahn alle Viertklässler aus Hilden. Der Zeitpunkt für den Besuch der Busschule ist bewusst gewählt, denn während die Schüler zur Grundschule meist noch zu Fuß gehen können, müssen viele ab der fünften Klasse mit dem Bus zur weiterführenden Schule fahren. Das ist auch bei den Kindern von der Adolf-Kolping-Grundschule so, die gestern das sichere Busfahren auf dem Betriebshof der Rheinbahn in Düsseldorf-Benrath üben. "Warum sollt ihr denn an der Haltestelle mindestens einen Meter von der Fahrbahn entfernt stehen?", fragt Trainerin Baumann. Die Antwort wissen die Kinder inzwischen: Der Bus hat große Spiegel, die in den Haltestellenbereich hereinragen. Von diesen möchte schließlich niemand am Kopf getroffen werden.

Richtig festhalten, sicher stehen, den Rucksack angemessen verstauen - das alles lernen die Kinder in der Busschule theoretisch und praktisch. Jürgen Burkhardt arbeitet seit 24 Jahren als Busfahrer und kennt das Verhalten der Kinder: "Viele stellen sich nicht auf, sondern drängeln sich vor der Eingangstür und rennen dann durch den Bus, um noch einen Sitzplatz zu erwischen", sagt er. Gefährlich ist die Situation besonders an Haltestellen, bei denen zwischen Straße und Bürgersteig noch ein Radweg verläuft. "Deswegen lernen die Kinder nicht nur, sich richtig aufzustellen, sondern auch auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu achten."

Auch wenn sich die Erfolge der Präventionsmaßnahme nur schwierig messen lassen: In Hilden hat es in diesem Jahr erst einen Unfall an einer Bushaltestelle gegeben - und dabei soll es dank der Busschule auch bleiben.

(arm)
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