Hilden Hildener Gartenfreunde haben viel vor

Hilden · Mit Landesmitteln soll eine neue Gartenanlage an der Ellerstraße entstehen. Auch Imker und VHS könnten sie nutzen.

 Miteinander in der Kleingartenanlage der Unterstädter Gartenfreunde: Ludwig Stubenrauch und Ilona Weitz statten Jürgen Fritz, der zwischen seinen Erdbeeren hackt, einen Besuch ab.

Miteinander in der Kleingartenanlage der Unterstädter Gartenfreunde: Ludwig Stubenrauch und Ilona Weitz statten Jürgen Fritz, der zwischen seinen Erdbeeren hackt, einen Besuch ab.

Foto: Olaf Staschik

Eins vorweg: Bewilligt ist noch gar nichts. Aber der Stadtverband der Hildener Gartenfreunde geht davon aus, dass schon im Herbst mit Rodungsarbeiten auf dem fast 400 Quadratmeter großen Stück Land an der Ellerstraße begonnen werden kann. Werner Siggelkow, der erste Vorsitzende der Gartenfreunde, hat erfahren, dass bisher noch niemand Geld beim Land beantragt hat.

"Deshalb sollte die Stadt Hilden als Antragstellerin gute Chancen haben, dass ihr Antrag bewilligt wird." Geplant sei, an der Ellerstraße "für einen hohen fünfstelligen Betrag" das Land urbar zu machen, eine größere Laube zu errichten, sowie Wasser- und Stromanschlüsse einzurichten. Bänke und Wege dürfen natürlich auch nicht fehlen.

In der Laube auf dem neuen Gelände könnte dann schon bald der Stadtverband der Imker eine Ausstellung rund um die Honigproduktion einrichten oder die Volkshochschule Vorträge zur Erwachsenenbildung halten. Oder Leute mit Interesse an "urban gardening" (Gärtnern in der Stadt) könnten Obst, Gemüse oder Blumen pflanzen. Der Verband der Gartenfreunde selbst will Schaubeete anlegen, hat sich der Chef der 312 Hildener Schrebergartenpächter überlegt.

Siggelkow ist schon einen Schritt weiter. Die Neuanlage kostet mit allem Drum und Dran 30 000 bis 40 000 Euro, schätzt er. Das Land fördert solche Projekte zu 80 Prozent. Er hofft, dass die Stadt Hilden die restlichen 20 Prozent dazutut. Selbst die Bewirtschaftung ist schon geplant: "Die Stadt ist für die Bänke und Wege zuständig, wir für die Pflege der Anlage."

Die Nachfrage nach Schrebergärten sei groß, weiß Siggelkow. "Wir haben eine Warteliste von 60 Interessenten und demgegenüber nicht eine einzige freie Parzelle. Selbst den Wunsch des Imkerverbandes, ihm einen Garten zur Verfügung zu stellen, konnten wir nicht erfüllen."

Junge Familien sind bevorzugt, stellt Siggelkow klar. Trotzdem werden die Gärten streng nach Wartelistenplatz vergeben. "Wir schließen Singles und Ältere nicht aus." Angehende Pächter müssen damit rechnen, "1500 bis 6000 Euro Ablöse" an den alten Pächter zu zahlen. Der Preis sei vom Wert der Laube sowie der Pflanzen und Bäume im Garten abhängig. Diesen Wert legt der Verband nach allgemein gültigen Kriterien fest. "Wer so viel Geld nicht aufbringen kann, kann von uns einen zinslosen Kredit bis zu einer Höhe von 1500 Euro bekommen", lockt Siggelkow.

2015 besteht der Verband der Gartenfreunde seit 35 Jahren. Im Jubiläumsjahr will er sich deshalb ein bisschen selbst feiern: "Vom 18. August bis 19. September gibt es in der Stadtbücherei eine Ausstellung mit vielen frischen Pflanzen von uns. Am 17. August wird die Ausstellung um 18.30 Uhr eröffnet."

Beisitzer Jörg von Jacubowski weist auf eine andere Aktivität der Gartenfreunde hin: "Die Stadt macht bei der Aktionswoche Stadtradeln mit und wir bieten eine Radtour an, die an allen sechs Hildener Gartenanlagen vorbeiführt." Die Tour ist für den 11. September ab 17.30 Uhr geplant.

(RP)
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