Hilden Herz-Läufer begleiten kranke Kinder

Hilden · Beim Marathon in Düsseldorf engagieren sich Hildener Läufer für herzkranke Kinder. Sie kümmern sich um die jungen Läufer in der Staffel. Ein Besuch.

Hilden: Herz-Läufer begleiten kranke Kinder
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Wenn Carsten Naujokat und Oliver Hertrampf am Sonntag in ihren großen roten Herzen auf der Marathonstrecke in Düsseldorf starten, sind nicht persönliche Bestzeiten ihr Ziel. "Wir begleiten auf unseren Staffelabschnitten herzkranke Kinder und Jugendliche", sagen die engagierten Läufer. Die beiden Hildener Herz-Läufer sind dann bereits zum vierten Mal beim Metro Marathon dabei. Sie gehören auch zum ehrenamtlichen Team, das in Hilden den jährlichen Hildener Herzlauf organisiert. Ein Volkslauf, der in diesem Jahr bereits zum vierten Mal im Oktober stattfinden wird.

Um dafür zu werben, sind sie in ihren großen Plüschherzen auf Laufstrecken unterwegs: "Wir werden oft angesprochen, ob wir einen Heiratsantrag machen oder selbst etwas am Herzen haben", sagt Carsten Naujokat. Viele Menschen an der Laufstrecke machen Fotos mit ihnen oder man läuft gemeinsam ein Stück der Strecke. So war es auch im vergangenen Jahr beim Düsseldorfer Marathon. "2015 begleiteten die Herzläufer Hilden spontan einige unserer kleinen Staffelläufer beim Marathon. Dieses Jahr folgen sie ihrem Herzen und begleiten als Laufpaten unsere "Staffler". Gemeinsam schaffen so die herzkranken Jugendlichen mit den Herzläufern etwas, was ihnen alleine nicht möglich ist", sagt Hermine Nock vom Bundesverband Herzkranke Kinder.

Nach dem Motto "Sport verbindet und macht Spaß" werden Carsten Naujokat und Oliver Hertrampf die Läufer von Kilometer 20 bis zum Zieleinlauf am Burgplatz begleiten. Sie treffen dann beispielsweise auf Isabell (15), Rhys (9), Jonas (6), Nele (13), Kilian (3), Marcel (18) und Simon (11). Die einzelnen Etappen sind zwischen einem und sieben Kilometer aufgeteilt. Jeder kann seine Strecke nach individueller Kondition laufen, bevor der Staffelstab in Herzform an den nächsten Starter weitergeben wird.

"Uns gefällt die Freude, mit der alle dabei sind. Wir haben auch schon den Inklusionslauf beim Brückenlauf vorige Woche begleitet", sagen die beiden Hobbyläufer. Wenn Eric (12), Mirjam (21) und Gloria (12) mit ihnen laufen, ist auch für medizinische Unterstützung gesorgt. Ein Kinderkardiologe begleitet die Läufer auf der gesamten Strecke. Den Notfallkoffer und Defibrillator hat er dabei immer griffbereit.

Dass auch Menschen mit angeborenen Herzerkrankungen sportliche Höchstleistungen vollbringen können, zeigt ein prominenter Lauf-Pate im Team. Elmar Sprink ist der erste Mensch, der die Ironman Weltmeisterschaft mit einem transplantierten Herzen schaffte. Auch er wird die Düsseldorfer Staffel am Sonntag begleiten. "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es sich anfühlt, wenn das Herz ,schlapp' macht. Es ging mir sehr schlecht und nur noch ein Spenderherz konnte mich retten. Damit kann ich nun auch wieder viele meiner sportlichen Ziele erreichen."

(sime)
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