Hilden Halle Furtwänglerstraße bleibt gesperrt

Hilden · Der städtische Gebäudemanager vermutet einen Kanalbruch. Die Sporthalle ist vor Weihnachten nicht mehr nutzbar.

 Der Boden in der Sporthalle schlägt Wellen - hier ist ein Stück herausgehoben worden, um den Unterboden untersuchen zu können.

Der Boden in der Sporthalle schlägt Wellen - hier ist ein Stück herausgehoben worden, um den Unterboden untersuchen zu können.

Foto: Olaf Staschik

Mitte September wurde der Wasserschaden in der Sporthalle Furtwänglerstraße entdeckt. Seit sechs Wochen wird nach der Ursache gesucht. Mitte nächster Woche, das hofft Ralf Scheib, Leiter des Amts für Gebäudemanagement, endlich zu wissen, woran er ist. Dann liegt das Ergebnis einer Experten-Untersuchung vor. Mit Wasserschäden ist das nämlich so eine Sache. Das Wasser sucht sich seinen Weg. Deshalb können Ursache und Schadenstelle weit auseinander liegen. "Zunächst haben wir ein Problem mit der Gebäudefuge vermutet", sagt Scheib: "Inzwischen sind wir relativ sicher, dass der Wassereinbruch in der Halle von unten kommt. Wir vermuten einen Kanalbruch."

Sollte sich diese Annahme bestätigen, ergibt sich die nächste Frage: Kann der Kanal weiter benutzt und repariert werden, etwa durch einen sogenannten Inliner? Oder muss er ganz neu angelegt werden? "Das wäre sicher die teuerste Lösung", meint Scheib. Fest steht: Der Hallenboden ist durch die Feuchtigkeit hin und muss komplett erneuert werden, einschließlich Unterboden. Allein dies wird 80.000 Euro kosten. Wenn der Kanalbruch innerhalb beziehungsweise unterhalb des Gebäudes liegt, übernimmt die Versicherung der Stadt den Schaden - einschließlich des Folgeschadens am Hallenboden: "Wenn er außerhalb liegt, ist das fraglich." Eine Reparatur lohne sich auf alle Fälle, meint der Gebäudemanager: "Die Halle ist alt (Baujahr 1971), aber nutzbar." Die Sporthalle ist seit Mitte September gesperrt - und wird das auch noch eine ganze Weile bleiben. "Vor Weihnachten wird die Halle Furtwänglerstraße sicherlich nicht für Sport genutzt werden können", legt sich Scheib fest. Das ist eine schlechte Nachricht für die Nutzer - Schüler der Theodor-Heuss-Hauptschule und Sportler des SV Nord und der Tanzsportgemeinschaft Blau-Weiß Hilden. Die gute Nachricht: "Wir konnten Ersatzzeiten finden, weil andere Vereine zusammengerückt sind", berichtet Claudia Ledzbor, Leiterin des Sportbüros: "Alle Hildener Vereine sind sehr solidarisch. Das hat uns geholfen." Denn freie Hallenzeiten gibt es in Hilden faktisch nicht mehr: "Alle 13 Sporthallen sind zu 100 Prozent ausgelastet. Wir verteilen rund 1600 Wochenstunden Hallenzeiten an Schulen und Vereine." Die Schüler der Heuss-Schule mussten deshalb zum Teil in die private Sport-Mühle Hilden ausweichen, die Kosten übernimmt die Stadt Hilden. Die große Kampfsportabteilung des SV Nord kann übergangsweise die kleine Halle der Wilhelm-Fabry-Schule nutzen.

Die Sporthalle Furtwänglerstraße wird auch künftig gebraucht. Im Sommer 2016 wird zwar die Theodor-Heuss-Schule, Hildens letzte Hauptschule, Geschichte sein. Ein Gebäudeteil soll zu einer Großkita mit 105 Plätzen umgebaut worden. Den vorderen Teil soll die Volkshochschule übergangsweise nutzen. Sie belegt heute bereits neun Klassenräume mit Integrations- und Schulabschluss-Kursen. Auf dem Gelände könnten bis zu 95 Wohnungen gebaut werden, schlägt der Verwaltungsvorstand vor. Die Sporthalle soll aber auf jeden Fall erhalten bleiben und von der Kita, Sportvereinen und dem Jugendtreff "Area 51" weiter genutzt werden.

(RP)
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