Hilden Fünf Künstler fotografieren Stillleben

Hilden · Die Ausstellung mit dem Titel "5 x 5 still lifes" ist noch bis Sonntag, 25. Juni, im Museum Ratingen zu sehen.

 Museumsleiterin Alexandra König mit Künstler Felix Dobbert vor einem Bild der Künstlerin Shirana Shahbazi

Museumsleiterin Alexandra König mit Künstler Felix Dobbert vor einem Bild der Künstlerin Shirana Shahbazi

Foto: achim Blazy

Mit den Stillleben ist das so eine Sache: Im Deutschen ist ein dreifaches l in der Mitte erlaubt, im Englischen schreibt sich die Mehrzahl "still lifes" und nicht, wie eigentlich denkbar, "still lives". Weil das zum Beispiel "lebt noch" heißen würde. Also: Still lifes, und dann auch noch gleich wenigstens 25 Stück, gibt es seit voriger Woche im Museum Ratingen am Peter Brüning Platz zu betrachten.

Sechs Künstler - davon zwei als Gemeinschaft - haben sich auf ein Experiment eingelassen, dessen Verlauf wie Ergebnis gleichermaßen interessant ist. Die ausgewählten Künstler, säuberlich nach dem Alphabet sortiert, setzten sich mit vorgegebenen Gegenständen fotografisch auseinander. Es machten sich also Felix Dobbert, Christopher Muller, das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs (folgend als eine Person gezählt), Jörg Sasse und Shirana Shabazi ans Werk.

Jeder der fünf Künstler fotografierte dabei zunächst ein Objekt seiner Wahl und schickte es dann an einen der anderen Künstler. Der fügte dann einen weiteren Gegenstand dazu, inszenierte seine Vorstellung von Stillleben und sandte dann die erhaltenen beiden Gegenstände und einen weiteren an den nächsten Künstler. Und so weiter. Am Ende waren es 25 Arbeiten.

Die Gegenstände waren zum Beispiel ein zwar strukturiertes, aber monochromes Papier, eine Plastik-Trinkflasche, eine Scheibe aus weißem Ton, aufgerollter Schaumstoff, es gab eine Armprothese, einen gläsernen Kopf, Tonklumpen in Würfelform. Letztere zum Beispiel mussten schon eine ganze Weile beim Zoll in der Schweiz verbringen, als sie auf dem Weg zur Iranerin Shirana Shabazi nach Zürich waren und die Grenzer allerhand Gefährliches darin vermuteten und rauf und runter untersuchten.

Jeder aber arrangierte die vorgegebenen Gegenstände so, wie er es auch sonst beim Kreieren einer künstlerischen Arbeit tut: Hier schweben die Einzelteile, dort sind sie in durchaus komische Zusammenhänge gestellt, da wiederum besticht die total reduzierte Darstellung. Immer aber sind es auch die Umgebung oder der Untergrund, die als weiteres Gestaltungselement auftauchen.

Fotografiert wurde analog, digital und als Polaroid. Und die Arbeiten hängen im Museum inmitten anderer Werke der jeweiligen Künstler. Die Ausstellung gewinnt natürlich, wenn man von fachlicher Seite Informationen bekommt. Das zum Beispiel ist nicht nur bei Führungen möglich, die man auch für einen privaten Kreis zu 40 Euro buchen kann, sondern auch bei einer öffentlichen Familienführung, bei einem Kunstfrühstück und den Treffen mittags im Museum.

Die Ausstellung "5 x 5 still lifes" dauert noch bis Sonntag, 25. Juni. Sie kann dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr angesehen werden.

(RP)
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