Hilden Frühlingsgemüse - Rezepte vom Markt

Hilden · Auf dem Markt gibt es aktuell Rhabarber und Spargel, aber auch Mai-Wirsing, Mai-Rübchen und Pastinaken. Alte Gemüsesorten sind wieder stärker gefragt.

Hilden: Frühlingsgemüse - Rezepte vom Markt
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Bereits seit 41 Jahren steht der Hildener Matthias Plenkers auf dem Markt in Hilden. Es gibt Rhabarber und Pastinaken, Stielmus und Petersilienwurzeln bei ihm. Diese Woche konnte er den Preis für Spargel erstmals senken: Von 9,50 auf jetzt 6,50 Euro pro Kilogramm. Plenkers' Spargel stammt teils aus Holland, teils vom Niederrhein und er verkauft ihn auf Wunsch auch frisch geschält. Die Maschine steht bereit. Mai-Wirsing ist im Angebot, das Kilo zu 1,89 Euro. Mai-Wirsing? "Ja, der ist nicht so kompakt wie der Winterwirsing", erklärt die Verkäuferin. Und was macht man damit? "Kohlrouladen, zum Beispiel." Und die Mai-Rübchen? "Das ist eine ganz alte Sorte", erklärt Plenkers senior. "Schmeckt kohlartig, so ähnlich wie Kohlrabi." Man könne ihn roh und gekocht genießen.

Mai-Rübchen-Eintopf Der Junior, der genauso heißt wie sein Vater, befragt sein Handy nach einem Rezept. Hier ist es: Für einen Eintopf braucht man demnach Mai-Rübchen, Hack, Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Tomatenmark, Kümmel, Muskat und ein Lorbeerblatt. Hack und Zwiebeln werden in Öl angebraten. Knoblauch und Tomatenmark, Kartoffeln und Möhren dazugegeben. Sie sollen kurz mitschwitzen und dann soll alles mit Hühnerbrühe abgelöscht werden. Lorbeerblatt, Kümmel, Majoran und Muskat zugeben. Aufkochen lassen und etwa zehn Minuten auf kleiner Flamme köcheln. Jetzt die Mai-Rübchen zugeben und in weiteren zehn Minuten bissfest garen. Dann sollten auch die Möhren und Kartoffeln weich sein. Würzen mit Salz, Pfeffer und Paprika. Dann mit Petersilie bestreut servieren.

Kartoffel-Eier-Quark Vater Plenkers wiederum hat ein anderes Rezept im Kopf - und die Zutaten dazu im Angebot: Man nehme eine Sieben-Kräuter-Mischung Frankfurter Art aus Dill, Estragon, Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Zitronenmelisse und Sauerampfer - alles frisch und fertig abgepackt - schneide sie klein und ziehe sie unter Quark - fertig ist die grüne Soße. Dazu gibt es Kartoffeln und hart gekochte Eier. "Das ist ein typisches Nach-Ostern-Essen. So kann man die übrig gebliebenen Eier verwerten."

Auch Gemüsehändlerin Anita Bertrams aus Erkelenz setzt auf alte Sorten, da dieses Jahr "alles spät dran ist wegen des kalten Wetters": Tomaten der Sorte Ochsenherz, Petersilienwurzel, Pastinaken, Stielmus, Bärlauch (für Pesto), aber natürlich auch Spargel: Zehn Euro kostet bei ihr ein Kilo des Edelgemüses, das sie aus Kaldenkirchen bezieht. Die Spargelrezepte, die sie parat hat und die sogar von ihr stammen und in einem Landfrauen-Kochbuch abgedruckt sind, würde sie allerdings erst dann realisieren, wenn der Spargelpreis niedriger ist als aktuell:

Spargel-Bandnudel Auflauf Dazu braucht man ein Kilo geschälten, klein geschnittenen grünen Spargel und Bandnudeln, 300 Gramm gekochten Schinken und 200 Gramm geriebenen Käse. Nudeln und Spargel werden wie üblich gekocht und anschließend zusammen mit dem Schinken und zuletzt dem Käse in einer Auflaufform gemischt. Das Ganze wird mit einer Bechamelsauce übergossen, die entweder selbst gemacht oder fertig gekauft wird. "Eventuell noch einen Schuss Wein hinzufügen und das Ganze bei 200 Grad 20 Minuten im Ofen backen", erklärt Bertrams. "Mit weißem Spargel geht das auch, aber der grüne ist würziger und passt besser zu diesem Gericht."

Kräuter, Salate - das gehört im Frühling dazu Otmar Stammen aus Monheim ist nach eigenen Angaben "einer der wenigen Markthändler, die selbst gezogene Gemüsepflanzen auf dem Markt verkaufen." An seinem Stand auf dem Hildener Markt bekommt man Tomaten und Zucchinipflanzen schon für einen Euro pro Topf. Schnittlauch, Liebstöckel, Petersilie, Thymian, Salbei und Bohnenkraut gibt es für 1,50 Euro. Im Sortiment sind auch mehrere Salatsorten und Gurken sowie niedliche kleine Rhabarberpflanzen mit Stangen im Bonsai-Format bietet er an. Für Hobbygärtner sicher eine bequeme Art, schnell zu einer eigenen Gemüseernte zu kommen.

Der Gemüseproduzent hat natürlich auch frische Kräuter im Angebot (Schnittlauch, 80 Cent für ein dickes Bund) oder üppige Portionen Suppengrün für einen Euro.

(ilpl)
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