Hilden Friedel Warhus lässt die Farben sprechen

Hilden · Ab Samstag zeigt das Haus Hildener Künstler seine Ausstellung "Im Rausch der Farben".

 Der Hildener Friedel Warhus malt seit 60 Jahren.

Der Hildener Friedel Warhus malt seit 60 Jahren.

Foto: Staschik Olaf

Das Licht im Galerieraum H6 verstärkt den besonderen Charme der neuen Ausstellung "Im Rausch der Farben" - Werke von Friedel W. Warhus. Der Hildener Künstler hat mit ineinander verwobenen Farbflächen und Linien auf Leinwänden, Papier und Baumwollgewebe eine gewisse Magie geschaffen. Leises und lautes Vibrieren begleitet die Kompositionen an den weißen Wänden. Man fühlt sich von einer Farbsymphonie umgeben.

Seit 60 Jahren malt Friedel Warhus. Zehn Jahre alt war er, als seine Eltern ihm den ersten Ölfarbkasten schenkten. Von da an ließ ihn das Malen nicht mehr los. Er probierte immer wieder neue Techniken und Materialien aus - auch für seine unzähligen Ausstellungen.

Am liebsten male er mit Öl, erzählt er. "Ich mag einfach den Geruch nach Ölfarbe, auch nach Terpentin", sagt der Künstler. Ein Foto zeigt ihn in seinem kleinen urigen Atelier im historischen Kutscherhaus inmitten einer Bilder-, Pinsel- und Farbgläser-Landschaft. Welche Intentionen führten zu dieser Ausstellung mit seinen Arbeiten von 2015/16? "Ich wollte die Farben sprechen lassen", sagt Warhus.

Auf den klein- und großformatigen Bildern kommunizieren warme und kalte Farben miteinander. Mit seinem dynamischen Pinselduktus entwickelt Warhus eine ganz eigene abstrakte Bildsprache. Wie in dem 1,25 mal 1,41 Meter großen "Paradies"-Trio. Mal leuchtend, mal verhalten matt sind die Töne. Farben verwirbeln zu Flecken, Tropfspuren, Rinnsalen, Spritzern, Linien und Spiralen. Der Betrachter kann sich hier in immer neuen Assoziationen verlieren. Was auch erwünscht ist! Die Lust am Experimentieren, die den Künstler sein Leben lang begleitet hat, ist im H6 zu spüren. Jedes Bild besitzt eine andere Stimmung. Auf der hinteren Wand sind zwei Werke zu sehen, die nicht zu den heiteren Farben der Ausstellung passen. Titel des einen: "Ich habe Dir nie einen Rosengarten versprochen", mit schwarzblauen Tönen, durch das noch Reste heller Farbe schimmert. In sehr düsterer, melancholischer Bildsprache das "Hoffnungslos". In ihm hat Warhus den Freitod eines Menschen in seinem Umfeld thematisiert. Ganz andere Impulse fließen in das Bild daneben ein. "Drei Engel im Paradies" - ein zartfarbenes mit Zeichnungen, Symbolen und Schriften. Warhus hat seine Bilder auf der Leinwand entwickelt. Gefühle, Gedanken flossen ein, ließen ihn innehalten oder im Rhythmus weitermalen.

Eröffnung ist morgen um 16 Uhr, Hofstraße 6. Geöffnet bis 7.August, Mi-Fr 16-18, Sa-So 11-18 Uhr

(RP)
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