Hilden Feuerwehr wirbt bei Tag der offenen Tür um Nachwuchs

Hilden · Reges Treiben herrschte am Samstag auf dem Gelände der Feuerwache. Vor allem für die Kinder waren die vielen Vorführungen spannend.

 Konzentriert schaut der kleine Thomas zu, wie das mit dem Feuerlöschen geht. Den Tag der offenen Tür nutzt die Feuerwehr gerne dazu, um Nachwuchs für ihre Arbeit zu begeistern.

Konzentriert schaut der kleine Thomas zu, wie das mit dem Feuerlöschen geht. Den Tag der offenen Tür nutzt die Feuerwehr gerne dazu, um Nachwuchs für ihre Arbeit zu begeistern.

Foto: Olaf Staschik

Es herrscht ausgelassene Stimmung auf der Feuerwache Hilden. Bei dem diesjährigen "Tag der offenen Tür" sind schon die Kleinen richtige Feuerwehrhelfer und löschen an einer Spritzwand mit einem echten Feuerwehrschlauch. "Ich möchte später auf jeden Fall Feuerwehrmann sein", sagt der fünfjährige Niklas. Aber dass der Beruf auch große Gefahren mit sich bringt, zeigte der Explosions-Brand auf der Herderstraße. Fast genau ein Jahr ist er her - es war der 20. September 2014. Zwei Feuerwehrmänner und der Wehrführer, Bernhard Janeck, wurden dabei schwer verletzt. Sie gehörten alle zum ersten Einsatztrupp, der noch vor einer Lagerhalle von einem Feuerball überrascht wurde. Die zwei Männer waren relativ schnell wieder im Einsatz, aber den Chef der Feuerwache Hilden, Bernhard Janeck, hatte es besonders schwer getroffen. Nachdem er schwere Brandverletzungen am ganzen Körper erlitt, ist er auch heute noch nicht wieder im Einsatz. "Das Ganze hat uns einfach nur geschockt und uns bewusst gemacht, dass wir wirklich mit unserem Leben bezahlen können bei unserem Beruf", sagt stellvertretender Wehrführer, Lothar von Gehlen, der solange die Stellung hält. Doch Bernhard Janeck geht es mittlerweile wieder deutlich besser und die bedrückte Stimmung hat sich wieder beruhigt. "Wir stehen sehr viel im Kontakt, und der Chef besucht uns oft", berichtet von Gehlen.

Und so kann die Mutter des kleinen Niklas heute ausgelassen mit den anderen Familien und allen Feuerwehrmitarbeitern feiern. Sie ist froh, dass ihr Sohn sich hier ausprobieren kann und so einen wichtigen Beruf kennenlernt. "Das ist ganz normal, dass die Kleinen hier schon Gefallen finden und wir somit immer Nachwuchs haben", erzählt Andreas Dommel von der Freiwilligen Feuerwehr. Es sei wichtig, sich bei solch einem Fest viel Mühe zu geben, um den Nachwuchs für sich zu interessieren. Mit 17 Jahren kommen die Jugendlichen zur Freiwilligen Feuerwehr und sind somit kein Mitglied mehr bei der Jugendfeuerwehr. Die Jugendfeuerwehr aber gilt als Nachwuchsschmiede. "Da müssen immer Neue nachkommen", betont Dommel.

Großbrand in Hilden: Feuerwehrmänner schwer verletzt
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Für die Kinder standen Spielgeräte bereit, es gab einen Bungee-Run und Basteln. Beim Tag der offenen Tür gab es aber auch die Möglichkeit, sich selbst einmal den Belastungen einer Einsatzkraft auszusetzen und eine Atemschutz-Übungsanlage auszuprobieren. Außerdem wurden verschiedene Explosionen vorgeführt. Die Fachleute informierten währenddessen über das richtige Verhalten während eines Brandfalls.

Im Anschluss an das Familienfest hatte die Hildener Band "Reentry" ihren Auftritt und sorgte für einen stimmungsvollen Ausklang in der Hildener Feuerwache.

(RP)
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