Hilden Feuerwehr ist eine starke Gemeinschaft

Hilden · Pro Tag rücken die Wehrleute allein in Hilden im Schnitt 35 Mal aus und helfen den Bürgern in allen Lebenslagen.

 Leiter Hans-Peter Kremer führt Interessierte gerne durch die Feuerwache, zeigt hier Spinde und Helme.

Leiter Hans-Peter Kremer führt Interessierte gerne durch die Feuerwache, zeigt hier Spinde und Helme.

Foto: stephan Köhlen

Wenn es nachts brennt, und sollten sie nicht gerade direkt neben dem Unglücksort leben, dann bekommen die Hildener davon in den meisten Fällen nichts mit. Ganz anders war die Situation im Jahre 1822: Damals rief der Hildener Bürgermeister Franz Albert Schließ das erste Feuerlösch-Reglement für die Stadt ins Leben. Das Reglement sah vor, dass die Bürger im Falle eines Feuers in der Nachbarschaft den Betroffenen zur Hilfe eilen mussten. Jeder, der sich dieser Pflicht entziehen wollte, kam vor ein Polizeigericht. Heutzutage können die Hildener getrost im Bett liegen bleiben, denn darum kümmert sich die Feuerwehr. Ihre Einsatzkräfte löschen indes nicht nur Feuer. Sie leisten Erste Hilfe bei Unfällen, befreien die Straßen von umgekippten Bäumen und beseitigen die Spuren von Ölunfällen. Eine Menge Arbeit mit viel Verantwortung. Doch wer und was steckt hinter der Feuerwehr?

Die Feuerwehr in Hilden besteht aus 74 Berufsfeuerwehrleuten, 106 Freiwilligen, 28 Jugendlichen und weiteren 28 Ehemaligen in der Ehrenabteilung. Um beruflich Feuerwehrmann oder -frau zu werden, muss schon vor der Bewerbung eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem handwerklich technischen oder einem anderen für den Feuerwehrdienst geeigneten Beruf vorliegen. Wenn die Bewerbung überzeugt, müssen die Interessenten noch den anspruchsvollen Sporttest meistern, bevor die eigentliche Ausbildung beginnt. Die dauert 18 Monate und enthält eine feuerwehrtechnische Grundausbildung sowie eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.

"Wer bei der Feuerwehr ist, der will es wirklich", sagt Hans-Peter Kremer, Leiter der Feuerwehr in Hilden. Denn auch für die spätere Arbeit als Feuerwehrmann ist körperliche und psychische Belastbarkeit gefragt. "Wer denkt, dass wir den ganzen Tag Karten spielen und auf den nächsten Einsatz warten, der liegt falsch", sagt er. Alleine in Hilden rückt die Wehr im Schnitt pro Tag zu 35 Einsätzen aus. Dabei handelt es sich in den wenigsten Fällen um Brände, sondern um Hilfeleistungen. Für die Einsätze, vor allem in der Nacht, ist die Freiwillige Feuerwehr eine wichtige Unterstützung. Die Ausbildung für die Ehrenamtlichen über zwei Jahre ist kein Zuckerschlecken: Lehrgangswochenenden, Übungen am Freitagabend, Samstagmorgen oder Sonntag gehören dazu. Und das tun die Freiwilligen, ohne einen Cent zu verdienen. Warum? "Die Leute bei uns haben ein großes Bedürfnis, ihren Mitmenschen zu helfen", sagt Kremer. "Außerdem fühlen sie sich als Teil einer starken Gemeinschaft."

Die Feuerwache in Hilden liegt zentral und stammt aus dem Jahr 1954. Der Großteil wurde 2010 kernsaniert, nur der Turm erinnert noch an das alte Gebäude. "Die Feuerwache ist unser Reich", sagt Kremer. "Deshalb sorgen wir dafür, dass es hier auch schön aussieht." Das merkt jeder, der sich nur die Fahrzeuge anschaut: Sie glänzen im Sonnenlicht. Die Feuerwehr Hilden besitzt 23 Fahrzeuge. Bevor das erste motorisierte 1930 in Betrieb ging, transportierten Pferde die Feuerwehrmänner. Der erste motorisierte Wagen hat nun einen Ehrenplatz.

Wer Interesse hat, bei der freiwilligen Feuerwehr mitzumachen oder sich einfach einen Eindruck verschaffen möchte, kann sich per Telefon (02103 72750) oder per E-Mail (feuerwehr@hilden.de ) melden.

(RP)
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