Hilden Elbsee: Wellness-Oase kommt

Düsseldorf · Die Bezirksregierung stimmt einem geänderten Flächennutzungsplan zu. Wenn auch die Bauexperten der Behörde Ja sagen, kann das 20-Millionen-Euro-Projekt starten. Wassersportvereine hatten sich dagegen ausgesprochen.

Hilden/Düsseldorf Sportvereine sind mit ihrem Vorhaben gescheitert, das geplante Wellness-Zentrum am Elbsee zwischen Unterbach und Hilden zu verhindern. Die Bezirksregierung hat der von der städtischen Tochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) beantragten Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt.

Dies erfuhr unsere Redaktion exklusiv aus Behördenkreisen. "Unsere Experten haben keine Bedenken, dass sich ein Wellness-Zentrum negativ auf die übrige Nutzung und die Landschaft auswirkt. Die Landesplanung ist damit nicht beeinträchtigt", sagte Sprecher Bernd Hamacher. Die Änderung des Flächennutzungsplans gilt in einem zweigliedrigen Verfahren als die größte Hürde. Noch im Laufe des August soll das Düsseldorfer Baudezernat über den Entwurf entscheiden.

Gelände liegt seit Jahren brach

Das Verfahren läuft seit Anfang April. Baubeginn könnte nach Angaben von IDR-Chef Heinrich Pröpper im kommenden Jahr sein. Für 15 bis 20 Millionen Euro soll das Wellness-Zentrum Saunen, Massage- und Ruheräume, Restaurants und Bars bieten. Das L-förmige Gelände, auf dem die Oase entstehen wird, ist 21 000 Quadratmeter groß, davon werden 6000 Quadratmeter bebaut.

Außerdem entsteht ein Parkplatz mit 300 Stellplätzen. Das Gelände liegt seit Jahren brach, nachdem die Auskiesungsrechte der IDR-Tochtergesellschaft Elbsee Kieswerk GmbH ausliefen. Die Gebäude, die übrig sind, werden abgerissen.

Betreiber der Wellness-Oase sind Markus und Stephan Theune, die bereits die Claudius-Therme in Köln und die Bali-Thermen Bad Oeynhausen sowie andere Wellness-Zentren führen. Der neue Komplex mit anderthalb Geschossen und einer Höhe von acht Metern umschließt ein zentrales, geheiztes Schwimmbecken mit umliegender Erholungslandschaft und Blick auf den See.

Im Obergeschoss befinden sich ein Restaurant und ein Fitnessraum für die Gäste, im Erdgeschoss die Saunen und die Umkleiden. Ein Hingucker sollen zwei Stege sein, die auf den See hinaus ragen, einer mit einer Bar, der andere mit zwei Saunen und einem Tauchbecken. Zu beiden Seiten des Gebäudes wird eine Baumreihe als Sicht- und Schallschutz gepflanzt. Maximal 500 Besucher pro Tag werden erwartet. Das Konzept zielt — auch durch die Eintrittspreise — nicht auf Familien ab.

Bedenken der Wassersportler

Ingo Luther, Vorsitzender der Hildener DLRG, die Mitglied in der Trägergemeinschaft Wassersportzentrum am Hildener Elbsee ist, fürchtet, dass die Wassersportler durch den Bau des Wellness-Zentrums "Einschränkungen" hinnehmen müssen. Diese Bedenken teilt Hildens Baudezernent Horst Thiele nicht: "Wir haben der Stadt Düsseldorf ganz klar gesagt, dass der Bau nicht zu Lasten unserer Wassersportvereine gehen darf, und wir gehen rücksichtsvoll miteinander um."

Die Zufahrt zu dem Wellness-Zentrum werde vom Westring über den Schalbruch zum ehemaligen Kieswerk geführt. "Die Straße ist vorhanden, die Stadt Düsseldorf muss sie natürlich ausbauen", so Thiele. Für ihn ist der genehmigte Flächennutzungsplan nur ein erster Schritt zur Realisierung des Projektes. "Im Moment laufen noch die Gutachten zur Fauna." In die konkrete Phase geht es erst mit der Aufstellung des Bebauungsplanes.

(RP)
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