Hilden Einkaufssonntage gelten als wichtiger City-Magnet

Die Einkaufssonntage in der Innenstadt sind auch nach dem Schiedsspruch des Oberverwaltungsgerichts Münster vom 19. Juni nicht gefährdet. Das OVG hatte entschieden, dass es einen Anlass für die Öffnung geben müsse, etwa ein großes Fest oder ähnliches. "Wir haben in Hilden das Maifest mit Modenschau, die Autoschau, den großen Herbstmarkt und das Winterdorf", zählt Volker Hillebrand auf, die Kriterien seien erfüllt. Allerdings erbost ihn das Urteil maßlos: Damit würden dem stationären Einzelhandel, der es ohnehin schon schwer genug habe, weitere Knüppel zwischen die Beine geworfen. "Das Internet hat immer geöffnet", springt ihm Olaf Tkotsch bei.

Damit positioniert sich das Stadtmarketing klar für die Einkaufssonntage; zuletzt war von den Händlern selbst Kritik zu hören gewesen. Einige beteiligten sich an einem der Sonntage nicht, andere bezweifelten den Nutzen für ihren Umsatz. "Auch hier steht das Erlebnis Shoppen im Vordergrund", betont Tkotsch. "Familien ist es oft nur noch an Sonntagen möglich, einmal gemeinsam bummeln und einkaufen zu gehen." Dann wolle man schlendern und gute Gastronomie genießen, für bestimmte Branchen seien die Sonntage zudem sehr umsatzstark: Händler berichteten, in den 20 Stunden der vier Sonntage machten sie bis zu fünf Prozent ihres Jahresumsatzes aus. Einschränkungen durch das Urteil bezeichnete ein rheinischer Stadtmarketing-Manager als "Katastrophe".

Auch die Hildener wünschen sich die liberalere Regelung aus den Zeiten der schwarz-gelben Landesregierung zurück; wegen der Einkaufssonntage in den Möbelhäusern sei man noch in Gesprächen mit den Händlern.

Die evangelische Kirchengemeinde hatte sich dagegen deutlich gegen den Sonntagseinkauf ausgesprochen. Gott selber habe den Tag der Arbeitsruhe geschaffen, erklärte Pfarrerin Sonja Schüller.

(gök)
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