Jahreswechsel Meine Uhr (5) Ein Zeitmesser mit Erinnerungswert

Hilden · Leverkusen Während ein Großteil der Menschen Weihnachten feierte und sich für zwei, drei Tage der Entschleunigung hingab, kann Leichtathletiktrainer Eric Schneider auf sein ganz eigenes, persönliches Utensil blicken, das die Zeit - zumindest für ihn selbst - stillstehen lässt. Seine Stoppuhr hat bereits einige Jahre auf den Tasten. Und sie ist eben nicht nur eine schlichte Stoppuhr, wie sie ein Jedermann im Einzelhandel erwerben kann.

Leverkusen Während ein Großteil der Menschen Weihnachten feierte und sich für zwei, drei Tage der Entschleunigung hingab, kann Leichtathletiktrainer Eric Schneider auf sein ganz eigenes, persönliches Utensil blicken, das die Zeit - zumindest für ihn selbst - stillstehen lässt. Seine Stoppuhr hat bereits einige Jahre auf den Tasten. Und sie ist eben nicht nur eine schlichte Stoppuhr, wie sie ein Jedermann im Einzelhandel erwerben kann.

Sie ist mehr als das. Sie versinnbildlicht für Schneider vor allem den Mentor des heute 40-Jährigen. "Seine Erfahrung, die Tipps, die er mir gab - all das verkörpert dieser Gegenstand", erzählt Eric Schneider. Der TSV-Trainer dreht ein bisschen gedankenversunken das kleine Zeitmessgerät. "Während des Trainings denke ich heute noch an ihn zurück. Und frage mich, wie er wohl gewisse Dinge an meiner Stelle getan hätte", erzählt Eric Schneider.

Er, das ist Manfred Fink. Viele Jahre lang war er Jugendkoordinator, gilt in den Reihen des TSV Bayer 04 ob seines langen Engagements als Urgestein. 40 Jahre lang führte er das Amt aus, ehe er sich vor einiger Zeit zur Ruhe setzte. So arbeitete Fink zu dem Zeitpunkt, da Schneider 1992 als Sprinter nach Leverkusen wechselte, bereits fast schon eine Ewigkeit für den Verein. Ungefähr sechs Jahre später taten sich die beiden zusammen. Das Team Schneider/Fink versuchte in enger Zusammenarbeit, die weibliche Mehrkampfjugend so vorzubereiten, dass sich die jungen Athleten auch im Seniorenbereich weiterhin in der Weltspitze behaupten konnten.

Eric Schneider trainiert eben jene Jugend noch heute, übernahm das Amt 2005 komplett. "Es ist einfach mein Beruf und meine Berufung", betont er. So verbringt der 40-Jährige nahezu jeden Tag in der Halle. Die Uhr, die er einst von Mentor Fink geschenkt bekam, verlässt diese nie. Sie ist eingeschlossen. "Und ich gebe sie auch nicht heraus", erzählt der 40-Jährige lächelnd. Nachdem die Stoppuhr in den 1980er-Jahren oftmals zum Einsatz kam, geschieht das nur noch selten.

Fünf- bis sechsmal im Jahr, berichtet Schneider. "Heute geht das ja alles elektronisch. So hat die Uhr halt ein bisschen an Zweck verloren. Nicht aber an Wert."

(RP)
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