Hilden Diese Luxusautos kann sich jeder leisten

Hilden · Kinder und Jugendliche, Eltern und Großeltern besuchten am Samstag in großer Zahl den Modellspielzeugmarkt in der Stadthalle.

 Veranstalter Jürgen Hörner schaut sich einen Mercedes 300 CE an. Wer erkennt die Besonderheit? Weil das Modell von einem asiatischen Hersteller gefertigt wurde, hat es grüne Scheinwerfer und Scheiben.

Veranstalter Jürgen Hörner schaut sich einen Mercedes 300 CE an. Wer erkennt die Besonderheit? Weil das Modell von einem asiatischen Hersteller gefertigt wurde, hat es grüne Scheinwerfer und Scheiben.

Foto: Olaf Staschik

Es wird gefeilscht, begutachtet und diskutiert: Auf dem 34. Adler Modellspielzeugmarkt herrscht buntes Treiben. 50 Händler präsentieren ihre Schätze in der Hildener Stadthalle auf Stehtischen. Von Modelleisenbahnen über Modellautos, Blechspielzeug, Puppen und Legospielzeug ist alles dabei und kann angekauft, getauscht oder gekauft werden. "Der Mensch ist ein Sammler und Jäger. Der eine hat ganz viele Kriminalromane, der andere sammelt Modellspielzeuge", erklärt Veranstalter Jürgen Hörner. Für ein Modellautospielzeug der Firma Viking, das früher 2,50 Mark gekostet habe, zahlen Sammler jetzt im Originalkarton auch mal hundert Euro, sagte Hörner.

Einmal im Jahr treffen sich die privaten und gewerblichen Anbieter, sowie Gäste in der Hildener Stadthalle. Die Märkte finden aber wöchentlich in ganz Nordrhein-Westfalen statt. Besucher können die Modelle nicht nur vor dem Kauf begutachten, sondern auch testen: "Wir haben eine Testgleisanlage mit verschiedenen Spurgrößen, auf der Lokomotiven probefahren können. Im Gegensatz zum Internet können die Leute die Sachen hier ausprobieren", erklärt Hörner.

Udo Knoll aus Düsseldorf ist gewerblicher Händler und Hobbysammler: "Die meiner Meinung nach schönsten Stücke behalte ich selbst. Die anderen biete ich zum Verkauf an." Neben Modellautos aus den 60er Jahren bietet der Händler auch Modelle aus dem Ersten Weltkrieg an: "Ich habe hier einen Modelltannenbaum von 1917. Den hat ein Gefreiter im Krieg zusammen mit diesem Brief bekommen. Im Originalkarton ist der schon 190 Euro wert", sagt Knoll. Sein liebstes Stück, das er anbietet, ist ein Modellautotransporter aus Japan, bestückt mit sechs Modellautos: "Das ist die Originalbestückung. Ein Auto wird zwischen 80 und 120 Euro gehandelt."

Zum zweiten Mal dabei ist die private Händlerin Angelika Vieten-Witt. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie gesammelte Modelleisenbahnwaggons an: "Man lernt die Leute hier kennen und kann seine Schätze persönlich verkaufen. Das finde ich toll. Der Markt ist außerdem gut besucht", erzählt Angelika Vieten-Witt. Bereits Anfang der 80er Jahre hat das Paar angefangen, die Modellspielzeuge zu sammeln. Jetzt müssen die Modelle für mehr Platz auf dem Speicher weichen. "Wir haben so einige Schätze. Besonders toll finde ich unter anderem den THW-Waggon, den Personenzug aus der Kaiserzeit oder unser Märklin-Auto." Maximilian ist mit seinem Vater Siegmund Grunert und seinem Großvater auf dem Modellspielzeugmarkt. "Wir sind jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag hier. Das ist bei uns schon Tradition", sagt Maximilian. Mit seinem Opa zusammen hat der Elfjährige eine Modelleisenbahn und sucht eine Lok: "Hier kann man immer Schnäppchen kriegen."

(RP)
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