Weihnachts-Wissen (4) Der Ursprung der Krippe

Hilden · Rituale und Bräuche sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Experte Manfred Becker-Huberti erklärt, was es damit auf sich hat.

Rituale und Bräuche sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Experte Manfred Becker-Huberti erklärt, was es damit auf sich hat.

Die westgermanische Wortbildung "Krippe" hat die Bedeutung von "Flechtwerk, Geflochtenes"; sie gehört zu einer Wortwurzel, die "drehen, wenden, flechten" ausdrückt. Diese alte Bedeutung ist noch in dem Substantiv "Krippe" und dem Verb "krippen" enthalten, wenn "Krippe" ein Weidengeflecht zum Schutz von Deich- und Uferstellen und "krippen" die Tätigkeit des Schützens bedeutet. "Krippe" wurde auf geflochtene Futtertröge angewendet. In diesem Zusammenhang bedeutet Krippe heute meist Weihnachtskrippe. Das ist das Szenario der Geburtsdarstellung. Weil eine (Futter-) Krippe meist in einem Stall steht, galt in der westlichen lateinischen Kirche: Jesus wurde in einem Stall geboren. Die Ostkirche nahm den Geburtsort Christi in einer Höhle an. Der Urbestand der Weihnachtskrippe ist das Kind, dahinter stehen Ochs und Esel. Ihr Atem kreuzt sich, so dass das Kind mit dem Kreuz in Verbindung gebracht wird. Erst dann kommen Maria, Joseph, die Hirten und ab dem 6. Januar die Heiligen Drei Könige. Gerade im Rheinland ist es üblich, auch Szene-Krippen zu bauen. Damit stellt sich die Frage: Was wäre, wenn Christus heute geboren würde?

(RP)
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