Hilden Das neue Schulessen schmeckt

Hilden · Seit Beginn des Schuljahrs bekommen 18 Kitas, neun Grundschulen und die städtische Sekundarschule Hilden dasMittagessen von einem Bio-Caterer aus Herdecke geliefert.

An der Offenen Ganztagsschule Am Elbsee wirken die Kinder mit ihrem Mittagessen zufrieden. Zu ihren Lieblingsgerichten gehören vegetarischer Döner und vegetarische Hamburger.

An der Offenen Ganztagsschule Am Elbsee wirken die Kinder mit ihrem Mittagessen zufrieden. Zu ihren Lieblingsgerichten gehören vegetarischer Döner und vegetarische Hamburger.

Foto: Olaf Staschik

Um 13 Uhr gibt's Mittagessen in der Offenen Ganztagsschule Am Elbsee. 104 Kinder werden hier täglich verköstigt. An diesem Mittwoch kommen Fleischkäse, Kartoffeln und Kohlrabi auf den Tisch. Einige Kinder beäugen den Fleischkäse etwas skeptisch, aber dann langen alle zu und etliche nehmen auch noch Nachschlag. Anissa und Joli-Marie schmeckt es gut, auch Constantin lobt das Essen auf seinem Teller. Neulich war dem kritischen Neunjährigen allerdings "zu viel Spinat im Essen". Die Highlights auf der Speisekarte - aus Sicht der Kinder - sind schnell aufgezählt: "vegetarischer Döner und vegetarischer Hamburger" sagen mehrere. Und: "Die Pizza schmeckt hier besser als zu Hause". Weitere Lieblingsessen sind die Nachspeisen: "Milchreis, Trinkjoghurt, Pudding" schwärmen sie. Am Mittwoch gibt es allerdings Obst der Saison.

Anja Geutjes, die Koordinatorin der Offenen Ganztagsschule, bestellt alle 14 Tage das Essen für die Schüler und isst es selbst regelmäßig: "Ich finde es hochwertig und qualitativ gut - eine deutliche Verbesserung gegenüber der Vergangenheit", lobt sie. Die Kinder seien noch in der Umgewöhnungsphase. "Das Essen ist zu 70 Prozent Bio und ohne Geschmacksverstärker", das sei für viele ungewohnt, erklärt sie.

Die Verantwortlichen in Hilden haben es sich nicht leicht gemacht mit dem Schulessen für etwa 1800 Kinder in 18 Kitas, neun Grundschulen und der städtischen Sekundarschule: Anforderungen an die Lebensmittel wurden definiert, fairer, biologischer und nachhaltiger sollten sie sein. Eine Ausschreibung wurde verfasst und schließlich die Caterer in der engen Wahl zum Probeessen gebeten: "Wir haben blind verkostet und dann entschieden", erzählt der stellvertretende Leiter des Amtes für Schule, Jugend und Sport, Ulrich Brakemeier. Seitdem hat er das Essen von "Rebional" aus Herdecke nicht mehr gegessen. "Ich höre aber durchweg, das Essen ist gut und schmeckt."

"Rebional" kocht in Herdecke 5-6000 Essen täglich in einer der modernsten Bio-Küchen in Deutschland. Die Firma hat 40 Jahre Erfahrung im Einsatz von Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau in der Speisezubereitung. Sie beliefert Schulen, Kitas, Altenheime, Krankenhäuser und Kantinen.

Katrin Rohrberg, die Referentin der Geschäftsleitung, weist daraufhin, dass etwa 70 Prozent der Lebensmittel, die die Firma für die Produktion der Mittagessen benötigen, Bio-Produkte sind. Mehr noch: "Wir bevorzugen Erzeuger und Lieferanten aus unserer Region.

Die Einrichtungen in Hilden, die von Rebional beliefert werden, wurden am vergangenen Montag vom Minister Remmel im Rahmen des 100-Kantinen-Programms als Pionierkantinen unter anderem dafür ausgezeichnet, dass in unserer Küche Lebensmittel in drei Produktkategorien zu mindestens 30 Prozent aus der Region stammen."

Die Essen werden im sogenannten Cook und Chill-Verfahren frisch produziert, schonend heruntergekühlt, und dann in den Einrichtungen wieder vorsichtig erwärmt. - Stephanie Jäschke leitet die Kita "Rappelkiste" mit 58 Kindern und schwärmt von der kurzen Zubereitungszeit, vom schonenden Erwärmen, das die Nährstoffe erhalte und lobt den hohen Bio- und Vollwertanteil des Essens: "Ich hatte gerade den Bauernsalat. Der war sehr lecker und nett angerichtet."

Auch in der "Rappelkiste" essen nicht alle Kinder alles, wie üblich. Orientalische Gerichte wie Falafel oder Couscous standen beim alten Caterer nicht auf der Speisekarte. Aber: "Das hätte ich nicht gedacht: Zwei Drittel der Kinder kennen Couscous."

(ilpl)
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