Hilden/Haan Das beschäftigt Hilden und Haan 2016

Hilden/Haan · Auf die Bürger von Itter- und Gartenstadt kommt einiges zu. Das sind die wichtigsten Themen im kommenden Jahr.

Ob Baustellen oder Steuererhöhungen: Was erwartet die Bürger von Itter- und Gartenstadt 2016? Wir werfen schon mal einen Blick voraus.

Gerichtsverfahren Der schlimmste Korruptionsfall der letzten 25 Jahre im Hildener Rathaus wird 2016 vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt. Wann, ist noch offen. Mehr als ein Jahr hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt. Sie wirft dem entlassenen Beschuldigten B. in 79 Fällen zwischen 2009 und 2014 Betrug, Untreue und Bestechlichkeit vor. Schaden: 1,052 Millionen Euro, darunter 81.000 Euro für die Stadt. Wie konnte das kriminelle Treiben von B. so lange unentdeckt bleiben? Der Prozess wird möglicherweise auch diese Frage beantworten. "Wir hatten keine Anzeichen, dass etwas schief laufen könnte", sagt Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Pfarrleitung Ob die katholische Gemeinde Hilden 2016 einen neuen Pfarrer bekommt, weiß der Himmel - und das Erzbistum Köln. Es spricht aber einiges dafür. Im Oktober wurde Pastor Monsignore Ulrich Hennes verabschiedet. Er war zum Stadtdechant in Düsseldorf ernannt worden. Bis ein neuer Leiter für die Pfarrei bestimmt ist, leitet der Haaner Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt die Amtsgeschäfte und das Seelsorgeteam in Hilden. St. Jacobus zählt zu den großen Gemeinden im Bistum. Daher ist anzunehmen, dass die Suche nach einem Pfarrer in Köln Priorität hat.

Stadtfinanzen Erstmals seit 22 Jahren hat Hildens Stadtkämmerer Heinrich Klausgrete eine Haushaltssperre verhängt. Das zeigt, wie dramatisch es um die städtischen Finanzen bestellt ist. Der Wirtschaft geht es gut, trotzdem bleiben die Gewerbesteuereinnahmen weit hinter den Erwartungen zurück - auch weil Investitionen für Unternehmer die Abgabenlast mindern. 10,4 Millionen Euro Defizit in diesem Jahr, 11,8 in 2016: Deshalb hat Bürgermeisterin Birgit Alkenings vorgeschlagen, die Grundsteuern und die Verschuldung zu erhöhen. Wie auch immer die Entscheidung des Stadtrates ausfällt: 2016 werden die Bürger die Finanzmisere und Sparanstrengungen ihrer Stadt in ihrem Portemonnaie unmittelbar zu spüren bekommen.

Haaner Gymnasium Adlerstraße Mit rund 26 Millionen Euro ist es eines der teuersten Projekte der Stadt. Doch die Sporthalle ist als Notunterkunft (NUK) für Flüchtlinge belegt. Das könnte den Zeitplan durcheinanderwerfen: Bis spätestens Dezember 2016 muss die Halle wieder geräumt sein, damit sich keine Verzögerungen ergeben, betont der Technische Dezernent Engin Alparslan. Erst einmal aber werden dieser Tage neue Flüchtlinge in der NUK ankommen.

Polnische Mütze Die bisherigen Bauarbeiten an der viel befahrenen Straßenkreuzung Gruitener/Elberfelder/Gräfrather Straße waren erst der Anfang, denn bislang buddelten dort nur die Stadtwerke und andere Versorger. Die eigentlichen Bauarbeiten inklusive Autobahnrampen starten 2016 - mit allen unliebsamen Auswirkungen.

B 228 Endlich: Sobald die Witterung es zulässt - zuletzt war von März die Rede - soll der letzte Bauabschnitt verwirklicht werden. Der Straßenabschnitt zwischen Jäger- und Schillerstraße gilt bei den Verkehrsplanern als neuralgisches Stück, weil die Ausweisung von Umleitungsstrecken knifflig ist. Mit der Sanierung der Dieker Straße und der Vergrößerung des Regenwasserkanals in der Düsseldorfer Straße kommen auf die Haaner weitere Bauarbeiten zu.

Schulstruktur Lange schon wird diskutiert, ob Haan eine Gesamtschule braucht. Die wichtigsten Beteiligten - die Eltern - sollen nun ebenfalls ihre Meinung sagen können: Für 2016 ist eine so genannte Elternbefragung geplant. Zuvor soll es - noch vor den Osterferien - Informationsveranstaltungen geben.

Haushalt Das im Haushaltssicherungskonzept verankerte Ziel, bis 2020 einen Haushaltsausgleich hinzubekommen, erscheint angesichts steigender Kosten als immer ehrgeiziger. Für 2019 waren weitere Erhöhungen von Grund- und Gewerbesteuer geplant. Nun womöglich früher? "Hilden erhöht die Grundsteuer. Haan wird auch nichts anderes übrig bleiben", so kündigte Bürgermeisterin Bettina Warnecke am 19. Dezember im RP-Gespräch dräuendes Unheil an.

(RP)
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