Hilden Damit die guten Vorsätze nicht gleich schon wieder scheitern

Hilden · Pfarrer Ernst Schmidt rät zur Mäßigung. Statt den Fernseher gleich ganz abzuschaffen, sollte man es mit einem fernsehfreien Abend versuchen.

 Pfarrer Ernst Schmidt schafft sich kleine Rituale, um seine guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen.

Pfarrer Ernst Schmidt schafft sich kleine Rituale, um seine guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen.

Foto: dj-

Der menschliche Geist schafft es, Sinfonien zu komponieren. Auf den Mond fliegen? Kein Problem. Schwieriger wird es da schon mit ein paar läppischen guten Vorsätzen. Da wäre zum einen der Klassiker: Wir hören mit dem Rauchen auf. Auch im Fitnessstudio ist im Januar das Gedränge groß. Vielleicht wollen wir uns einfach nur mehr Ruhe gönnen. Liegen die Feiertage indes hinter uns, läuft das Hamsterrad wieder an. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Gute Vorsätze zum Jahreswechsel haben Konjunktur. Und ihr Scheitern hat Methode.

Hilden: Damit die guten Vorsätze nicht gleich schon wieder scheitern
Foto: LANGHOLZ FOTO

Dennoch: Man sollte die freien Tage nutzen, um in sich zu gehen und Vergangenes auch mal Revue passieren zu lassen. "Grundsätzlich ist es nicht schlecht, über den Lauf der Dinge nachzudenken", glaubt Pfarrer Ernst Schmidt. Allerdings, so glaubt er, sollte man sich mit Blick auf gute Vorsätze auch nicht überfordern, um damit später zwangsläufig zu scheitern. Am Anfang steht meist ein Wunsch, ein Traum, mitunter ein Unbehagen. Doch mit überambitionierten Vorhaben setzt man sich schnell der Gefahr des Scheiterns aus. "Da ist es sinnvoller, sich erstmal für alle Strecken bis zu fünf Kilometer aufs Rad zu setzen", glaubt Schmidt.

"Grundsätzlich sollte man den Jahreswechsel nicht allzu hoch hängen und das Thema nicht an einem festgelegten Termin festmachen", plädiert er für mehr Flexibilität im Umgang mit guten Vorsätzen. Denn eines sagt uns die Erfahrung: Gewohnheiten können hartnäckig sein. Eingelaufene Trampelpfade sind bequem, sich neu einzuspuren, ist oft anstrengend. Und nicht nur das: Sich abends zu langweilen, weil der Fernseher tabu ist, lässt die Rückfallgefahr groß werden. Denn einfach etwas nicht mehr zu wollen, ohne zu wissen, was man stattdessen tun möchte, schafft eine Lücke. "Und die muss mit neuen Ideen gefüllt werden."

Er selbst sucht sich gern Hilfsmittel, um gute Vorsätze nicht scheitern zu lassen. "Das sind kleine Rituale, die sich gut umsetzen lassen." Dabei gehe es auch darum, den Alltag zu strukturieren und einen festen Platz zu finden, um beispielsweise zur Ruhe zu kommen. Kurze Texte lesen, ein entspannter Abendspaziergang: All das könne dabei helfen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort