Hilden CCH: Tanzflöhe suchen Verstärkung

Hilden · Die bekannteste Kindergarde in Hilden sucht regelmäßig Verstärkung. Beim diesjährigen Casting in der Aula der Wilhelm-Hüls-Grundschule versuchten zehn Kinder ihr Glück, neun Mädchen und ein Junge.

 Zehnmal hintereinander einen "Hampelmann" hopsen - eine Aufgabe beim Vortanzen.

Zehnmal hintereinander einen "Hampelmann" hopsen - eine Aufgabe beim Vortanzen.

Foto: Ralph Matzerath

Joel ist acht, selbstbewusst und siegessicher. "Ich werde ganz sicher genommen", sagt der kleine Junge, der in Begleitung seiner Oma zum Flohcasting angetanzt gekommen ist. Und tatsächlich: ein wenig wie ein Flummi schmeißt Joel nach Anweisung der Trainerin Iris Schmidt-Barkei erst das rechte, dann das linke Bein in die Höhe, springt, hopst, sucht die Bewegung. "Er macht seit langem Hip Hop und Akrobatik", erklärt die Großmutter und lächelt stolz, mit einem Hauch eines verzweifelten Lächelns nach dem Motto "seine Energie kann manchmal auch ein wenig anstrengend sein".

Iris Schmidt-Barkei und Claudia Peters, ebenfalls Trainerin der Tanzgarde, beobachten die zehn Kandidaten sehr genau. "Stellt euch bitte hintereinander auf", ruft die Leiterin den Kindern in Turnkleidung und Schläppchen zu. "Und nun macht Ihr bitte mal einen Radschlag, aber seid nicht traurig, wenn es nicht klappt, einige unserer jetzigen Flöhe können auch noch nicht alles perfekt."

Unterstützt werden die Castingkinder von einigen CCH-Flöhen, die bereits seit einigen Jahren dabei sind. So wie Sonja Woska. "Ich tanze seit drei Jahren, das macht einfach Spaß, ich bin auch in einer Karnevalsfamilie großgeworden", erzählt die Elfjährige.

20 bis 30 Auftritte haben die CCH- Flöhe pro Saison, trainiert wird einmal pro Woche eine Stunde. "Bei uns wird Disziplin ganz groß geschrieben. Gerade bei Karnevalstanzgarden muss alles sehr einheitlich und synchron laufen, da ist auch mal ein strengerer Ton im Training nötig, damit alle wirklich bei der Sache sind und nicht rumquatschen", erklärt Trainerin Iris Schmidt-Barkei sehr freundlich. "Können wir nicht Musik anmachen?", ruft Joel, die Choreografin winkt ab. "Die ist noch zu schnell für Euch. Und nun alle machen alle zehnmal hintereinander einen Hampelmann." Die Vortanzflöhe sind emsig bei der Sache. Eine die durch ein besonders gutes Takt- und Rhythmusgefühl auffällt, ist Alina. Sie setzt Anweisungen sofort um, kann sich Schrittfolgen mühelos merken. Es wundert nicht, dass die Siebenjährige gemeinsam mit einem weiteren Mädchen letztlich ausgewählt wird. "Sie hat das wirklich toll gemacht", schwärmt Iris Schmidt-Barkei und Papa Markus Urmes grinst stolz." Alina hat zuhause auch schon fleißig geübt, sich youtube-Videos von den Flöhen angeschaut und nachgetanzt."

Der kleine Joel und zwei weitere Kinder sind zu einem weiteren Probetraining eingeladen worden. Für die restlichen fünf Kinder haben die Trainerinnen warme, tröstende Worte. "Bitte übt weiter und kommt nächstes Jahr wieder zu Casting. Wir haben einige Kinder, die es im zweiten Anlauf problemlos schaffen."

Joel jedenfalls ist nach wie vor überzeugt: in der nächsten Karnevalssession wird er die Narren und Närrinen mit seinen Tanzeinlagen begeistern. Jetzt hat der aufgeweckte Fastfloh nur eine einzige Sorge. "Muss ich da etwa auch im Rock tanzen oder kriege ich eine Uniform?"

(dani)
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