Hilden Bürgern gefällt neue Sparkasse

Düsseldorf · Gestern wurde für Hildens neue Mitte Richtfest gefeiert. Im Januar 2011 will die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert ihre neue Hauptstelle eröffnen. Peek & Cloppenburg zieht im März 2011 an die Mittelstraße.

Das 20 Millionen-Großprojekt an der Mittelstraße macht große Fortschritte. Gestern wurde mit rund 90 Gästen Richtfest gefeiert. Polier Karl Bonnet, in schwarzer Zimmermannskluft, lobte in Reimen die Arbeit aller Beteiligten und stieß dann mit einem Glas Trollinger Rotwein aus Württemberg auf das gemeinsame Werk an.

Im Zeitplan

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen könne der Zeitplan aller Voraussicht nach eingehalten werden, sagte Sparkassen-Chef Jörg Buschmann. Die Fassade aus "Warthauer Sandstein" liefert übrigens die 250 Jahre alte Traditionsfirma Zeidler & Wimmel. Aus diesem Material besteht auch das Brandenburger Tor und die Siegessäule in Berlin.

Den Hildener gefällt der Neubau. Ob alt oder jung: Bei einer (nicht repräsentativen) Umfrage unserer Zeitung gestern auf der Mittelstraße gab es nur positive Wortmeldungen. "Ich finde es schön", sagte Doris Pohl: "Der Bau ist nicht zu groß. P&C braucht die Innenstadt." Eine Etage weniger hätte Erika de Clerque besser gefallen: "Die moderne Architektur passt. Wir haben ja in der Innenstadt einen Mix aus Alt und Neu." Auch Nicole Terhoeven gefällt das moderne Geschäftsgebäude: "Wir sind Kunden der Sparkasse und von P&C. Künftig ist beides unter einem Dach in zentraler Lage. Das ist praktisch."

Hilden könne so einen attraktiven Anziehungspunkt gut gebrauchen, findet Wilma Frech. Die Nachbarstadt Langenfeld habe mächtig aufgeholt und sei inzwischen schöner als Hilden, findet die Hildenerin: "Deshalb bin ich auch mindestens zwei Mal die Woche dort." Der Sparkassen-Neubau passe "außerordentlich gut" in die Mittelstraße, sagt Arnold Frey. Das Material und die Gliederung der Fassade passten gut zum alten Rathaus nebenan: "gelungene Architektur."

Juristisches Tauziehen geht weiter

Sehr angetan ist auch der Mediziner Dr. Antonis Tsamaloukas. Ihm gefällt die geschwungene Glasfassade zur Mittelstraße/Bismarckstraße besonders gut: "Auf der großen Terrasse über dem Erdgeschoss würde ich gerne mal laufen." Das sieht Frank Füsser ähnlich: "Viel besser als der eckige alte Kasten zuvor." "Das ist ganz was Feines, ich bin sehr erstaunt", lobt Rolf Wendt. Der Benrather kauft häufig in Hilden ein, weil das für ihn viel bequemer sei, als in die Düsseldorfer Innenstadt zu fahren. "Der Neubau ist groß, aber nicht zu groß", sagt Wendt: "Das passt zu Hilden."

Das juristische Tauziehen um das Prestige-Projekt ist freilich noch nicht zu Ende. Anwohner der Bismarckstraße klagten im vergangenen Jahr. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf gab ihnen in erster Instanz Recht. Durch die Baugenehmigung würde Nachbarrechte verletzt. Die Baustelle lag zwei Wochen lang still. Die Stadt änderte die Baugenehmigung, ein vorgesehener Versammlungsraum, von dem Lärm auch nach 22 Uhr noch Lärm hätte ausgehen können, wurde gestrichen. Das Oberverwaltungsgericht lehnte die Klage der Anwohner im Eilverfahren ebenfalls ab. Die Hauptverfahren stehen allerdings noch aus, bestätigte Bürgermeister Horst Thiele am Rande der Veranstaltung. Wann sie stattfinden, sei völlig offen.

Frage des Tages

Hintergrund unter www.rp-online.de/hilden

(RP)
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