Hilden Bürgerfest schafft Familiengefühl

Hilden · Dass es bei einem Bürgerfest Kuchen und Bratwurst gibt, einen Bierstand, musikalische Unterhaltung - das ist jedem klar. Der Bürgerverein Ost hat gestern von 11 bis 18 Uhr auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule Kalstert aber noch etwas anderes geschaffen - ein Bürgerfest mit Familiengefühl.

 Sabrina Angenendt und Anja Lindner versorgten die Gäste mit Cocktails

Sabrina Angenendt und Anja Lindner versorgten die Gäste mit Cocktails

Foto: Staschik, Olaf (ola)

"Sinn und Zweck unseres Festes ist die Zusammenführung der Nachbarschaft", erklärte Konstantin Angenendt. Und das war ihm gut gelungen. Als erster Vorsitzender des 1970 gegründeten Bürgervereins Hilden Ost hatte er den vollen Überblick. In diesem Jahr freute er sich besonders über das Engagement der jüngeren Generation.

Da waren zum Beispiel Fabian und Jost. Die beiden 23-jährigen, eineiigen Zwillinge sind seit dem vergangenen Jahr Mitglied im Verein und hatten jetzt Lust "auch mal was Eigenes" zu machen. So haben sie auf etwas Freizeit verzichtet und am frühen Sonntagmorgen ihre Dartbude auf den Platz gestellt. Normalerweise hätten sie wohl auch etwas länger geschlafen, geben sie zu. Josts Freundin betreute mit seiner Mutter übrigens den Cocktailstand. Mojito und Gin Tonic - noch so ein Zeichen, dass nun ein jüngerer Wind weht. Das merkte man auch daran, dass um 16 Uhr der Hildener Schüler Chris Brenner mit seiner Gitarre auf der Bühne stand. Davor und danach rockten "Hot Stuff" den Schulhof.

Es waren aber gerade auch die bodenständigen Attraktionen, die zum harmonischen Charakter des Festes beitrugen: Am Wurfstand von Claudia Ulff waren acht aufeinander gestapelte Dosen das Ziel. Für einen Bon durfte man hier dreimal werfen. Oder auch etwas öfter. "Wir machen das für die Kinder", erklärte Ulff lächelnd, als Ball Nummer sieben die letzte Dose abräumte.

Preis: ein kleines Spielzeug oder etwas Süßes.

Wie gut es generationenübergreifend klappen kann, zeigte sich auf dem kleinen Trödelmarkt. Dort ging am Stand von Vereinsmitglied Gerda Piel (83) gerade ein alter Kartoffeltopf nebst einer selbstgestickten Tischdecke über den Tapeziertisch, während Florian (8) ein paar Meter weiter schon einige alte Spielzeuge an den Mann gebracht hatte, Mutter Petra war bis dahin auf ihren Jeans sitzengeblieben. Auch Piel hatte zwar erst 10 Euro verdient. Aber das ist nicht so schlimm an so einem Tag, an dem sie alle da sind "weil man eben auch mal die Nachbarn trifft", fasste es Besucherin Maria Naumann passend zusammen.

(höv)
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