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Hilden Bürger besorgt um Sicherheit

Hilden · 70 Asylsuchende nimmt Hilden pro Woche auf. Die Konzepte der Stadt funktionieren bisher.

 Der Baubeginn der Container-Unterkunft Schalbruch überraschte die Anwohner. Er sollte eigentlich später erfolgen.

Der Baubeginn der Container-Unterkunft Schalbruch überraschte die Anwohner. Er sollte eigentlich später erfolgen.

Foto: Staschik

Allein reisende Männer aus einem anderen Kulturkreis - sie machen den Hildenern Bauchschmerzen, niemand will diese Asylgruppe in seiner Nachbarschaft: Das wurde bei bei der Info-Veranstaltung zum Standort Schalbruch am Donnerstagabend deutlich. Bisher gab es in Hilden einen polizeirelevanten Vorfall, die Männer sind ebenso unauffällig wie andere Reisende. Sie kommen nicht aus dem Maghreb. Flüchtlingsbeauftragte Michaela Neisser und Dezernent Reinhard Gatzke gaben einen Überblick über ihre Sicherheitskonzepte.

Welches Personal ist in den Unterkünften vorhanden? Drei Hausmeister (Securitys) sind in drei Schichten rund um die Uhr in den Häusern. Sie sind Ansprechpartner, schlichten Streitereien - oder rufen die Polizei, die regelmäßig Streife fährt auch wenn nichts vorfällt. Während des Tages ist ein Sozialarbeiter in der Einrichtung. Er (meistens sie) informiert über Regeln und Gebräuche, hat auch erklärende Handzettel bereit. "Natürlich hilft das nicht, wenn jemand einen Molotow-Cocktail wirft", so Neisser. Der Alltag in den Unterkünften gestalte sich relativ friedlich, "wie in jedem anderen Mehr-Parteien-Haus auch".

Begehen Asylsuchende Straftaten? Ja, in ähnlichem Umfang wie die einheimische Bevölkerung auch. Die Antwort stammt von Wachleiter Uwe Bätjer. Zunächst, im Sommer 2015, habe die Polizei in den und rund um die Hildener Notunterkünfte Streit und Prügeleien verzeichnet, inzwischen sei es wesentlich ruhiger. Bätjer spricht von fünf "nennenswerten" Straftaten in dem Zeitraum. Der erfahrene Polizist warnt aber ausdrücklich vor Männern aus dem nordafrikanischem Raum. Solche hat Hilden nicht.

Hat Hilden besondere Konzepte? Durchaus. Da ist einmal die Begrenzung auf 200 Plätze pro Standort, die Bürgermeisterin Birgit Alkenings unterstreicht. "Dadurch brauchen wir natürlich mehr Standorte, als wenn wir alle 1000 Flüchtlingen an einem Standort unterbringen würden." Die Stadt will bei ihrer dezentralen Strategie bleiben, ähnlich wie Düsseldorf auch. In Ratingen dagegen gibt es Standorte mit bis zu 800 Asylsuchenden. Dann schaut Hilden streng darauf, dass alle Unterkünfte gemischt belegt sind: Ein Haus nur mit Familien bedeutete für ein anderes nur Alleinreisende - "das geht nicht", so Neisser. Als dritte Eigenheit kann genannt werden, dass jedem Ankommenden noch am ersten Tag ein Deutschkursus bei der VHS angeboten wird.

Wie viele Asylbewerber kommen? Wöchentlich werden Hilden 70 zugewiesen. Schalbruch und Breddert sollen im April und Mai als Standorte zur Verfügung stehen.

(RP)
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