Hilden Brexit schwächt Städtepartnerschaft

Hilden · Der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses zu Folgen des Referendums.

Der Vorsitzende des Paten- und Partnerschaftsausschusses, Ludger Reffgen, rechnet wegen des EU-Austritts der Briten zwar nicht mit abrupten Auswirkungen, wohl aber mit einer schleichenden Schwächung der Städtepartnerschaft mit Warrington. "Unabhängig von der europäischen Förderung dürfte es absehbar deutlich schwieriger werden, die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Die Beziehungen laufen auf Sparflamme." Vor allem, seit Warrington dazu übergegangen sei, wegen äußerst knapper kommunaler Finanzen die Aktivitäten von europäischen Förderprojekten abhängig zu machen. So hatten beide Städte beim Comenius-Projekt zusammengewirkt, einem europäischen Bildungsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern, in das in Hilden mehrere Schulen und das Jugendparlament eingebunden waren. "Da wird der Brexit einen Schlag ins Kontor bedeuten", ist sich Reffgen sicher: "Soll die Partnerschaft mehr sein, als nur auf dem Papier zu existieren, werden wir nicht umhin kommen, neue Wege der Kooperation zu finden." Reffgen betont, dass Städtepartnerschaften von den Freundschaften der Beteiligten untereinander lebten. Die Partnerschaft werde vor allem von menschlichen Beziehungen getragen und nicht von der Mitgliedschaft beider Staaten in ein- und derselben Gemeinschaft. Dass es künftig noch wichtiger ist, den Austausch zu pflegen, davon ist Reffgen überzeugt. "Städtepartnerschaften werden in Zukunft vielleicht eine noch wichtigere Rolle bei der Völkerverständigung spielen."

Auch das ist gelebte Partnerschaft: Ein achtwöchiges Praktikum in Warrington ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten am Berufskolleg Hilden. In echten Projekten bei verschiedenen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erhalten die Schüler einen realistischen Eindruck von der IT-Arbeitswelt und verbessern ihr Englisch.

(cis)
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