Kolumne Calm Down (7) Blauer See - die Ruhe nach dem Sturm

Hilden · Es war verheerend. Pfingststurm Ela tobte sich aus, wütete, wollte gar nicht mehr ablassen von dem wunderschönen Stück Natur, das so einzigartig ist. Heute blickt man auf kahles Gelände und auf Zeichen des Wiederaufbaus. Ja, der Blaue See und das Freizeitareal haben Ela irgendwie überlebt. Die Ruhe wirkt gespenstisch. Eine Botschaft hat sich über das Gelände gelegt: Möge so etwas nie wieder passieren! Wer innehalten und Kraft tanken will, der ist an diesem Ort richtig. Der wird sehen, wie schön es ist, Natur pur zu erleben. Gewiss: Viele Bäume sind nicht mehr da, doch der Blaue See, der so vieles erlebt hat, ist noch da.

Das Gelände hat einen erheblichen Wandel mitgemacht. Der Blaue See nämlich ist ein ehemaliger Steinbruch. Er bildete sich Mitte der 30er Jahre nach Ende des Abbaus 1932. Und hier kommt Fritz Theuring ins Spiel. Ein 1923 in Ratingen geborener Schauspieler, der unter anderem in der legendären Serie "Ein Herz und eine Seele" Gastauftritte absolvierte und auch bei "Marienhof" mitwirkte. Vor allem initiierte er 1949 die Karl-May-Spiele, den Startschuss für die dadurch entstandene Naturbühne. Für die erste Spielzeit schrieb Theuring das Buch. Er selbst gab die Figur des Old Wabble. Richtig spektakulär wurde es ab Anfang der 70er Jahre. Pierre Brice gab bis 1994 den berühmten Apachenhäuptling "Winnetou". Heerscharen weiblicher Fans kreischten und gestandene Männer unterdrückten mühsam die Tränen, als Winnetou sterben musste. Nach den fabelhaften Indianerzeiten und klassischen Inszenierungen von Shakespeare bis zu deutschen Dichtergrößen wie Goethe und Schiller gab es mehr Theater hinter der Bühne. Eine Konstante sind seit 1999 die familientauglichen Beiträge vom Veranstalter Theaterconcept. Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt faszinierte ebenso wie der Michel. Es ist also viel los. Doch jetzt herrscht Ruhe vor. Eine willkommene Auszeit für den Blauen See. kle

(RP)
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