Kreis Mettmann Bilanz: 14 Menschen sterben im Verkehr

Kreis Mettmann · Die Zahl der Verkehrstoten im Kreis ist 2015 erheblich gestiegen. Die Polizei will vermehrt aufklären und kontrollieren.

 Auf der Düsseldorfer Straße in Hilden starb am 8. Juni vorigen Jahres ein 55-jähriger Motorradfahrer, der mit einem nach links in die Forststraße abbiegenden Mazda kollidierte. Der Schwiegersohn des Getöteten stürzte ebenfalls und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden.

Auf der Düsseldorfer Straße in Hilden starb am 8. Juni vorigen Jahres ein 55-jähriger Motorradfahrer, der mit einem nach links in die Forststraße abbiegenden Mazda kollidierte. Der Schwiegersohn des Getöteten stürzte ebenfalls und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden.

Foto: Patrick Schüller

Die Beamten der Kreispolizeibehörde wollen in diesem Jahr verstärkt auf Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer zugehen und sie veranlassen, sich regelkonform zu verhalten. "Die Bilanz des vergangenen Jahres von 14 Toten im Straßenverkehr schmerzt ungemein", sagte gestern Landrat Thomas Hendele, der die Statistik zur Verkehrsunfallentwicklung 2015 vorstellte. Zur Erinnerung: Am 26. November überquert ein 75-jähriger Jogger den Südring auf Haaner Gebiet und wird von einem Auto erfasst. Er stirbt noch an der Unfallstelle.

Eine 59-jährige Radrennfahrerin stürzt am 4. August auf dem Karpendeller Weg in Mettmann und stirbt an den Unfallfolgen.

Ein 26-jähriger Motorradfahrer verliert am 23. Mai in Wülfrath wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Motorrad, stürzt, verletzt sich schwer und stirbt wenig später im Krankenhaus.

"Oft sind Motorradfahrer zu schnell unterwegs", sagt Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath. In 2015 wurden im Kreis 44.586 (!) Geschwindigkeitsverstöße bei Kradfahrern festgestellt, 13 Fahrverbote ausgesprochen und 65 Strafverfahren eingeleitet, da der Verdacht bestand, dass das Motorrad Mängel hatte oder getunt war.

"Wir werden auch in diesem Jahr an neuralgischen Punkten Kontrollen vornehmen", sagte Polizeioberrat Peter Nieth. Allerdings könne die Polizei nicht überall sein. Doch der Südring in Mettmann und die Bergstrecken im Nordkreis stehen auf der Liste. Um die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängern zu reduzieren, setzt die Polizei auf Appelle in Sachen Kleidung. "Oft sind die Menschen zu dunkel gekleidet und werden vom Autofahrer übersehen", sagt Nieth. Die Leuchtstreifen-Kampagne der Polizei war ein erster Versuch, die Fußgänger besser zu schützen. Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt hat im Vergleich zum Jahr 2014 von 12.835 auf 13.066 Unfälle zugenommen.

Die Anzahl der Kinder, die an einem Unfall beteiligt war, sank im Vergleich zu 2014 von 184 um 36 auf 19,57 Prozent. Im Berichtsjahr wurden 133 Kinder verletzt, wovon 31 Kinder als Mitfahrer unterwegs waren. Eine leichte Verletzung zogen sich 116 Kinder zu, 17 von ihnen mussten stationär behandelt werden. Es wurde kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet. Positiv, so Landrat Thomas Hendele: "Die Anzahl der Schulwegunfälle sank im Vergleich zum Vorjahr von 33 auf 28 um fünf Unfälle oder 15,15 Prozent."

Wer einen Unfall verursacht hat, und sich danach aus dem Staub macht, hat geringe Chancen, nicht von der Polizei ermittelt zu werden. Im Berichtsjahr wurden 3184 Verkehrsunfallfluchten bei der Polizei angezeigt. Davon konnten 1592 Unfallfluchten geklärt werden. Also eine Aufklärungsquote von 50 Prozent. In 104 Fällen wurden bei Unfallfluchten Menschen verletzt, und der Unfallverursacher flüchtete. In diesen schweren Fällen konnten sogar 81 Unfallfluchten geklärt werden.

(RP)
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