Hilden Besser als Schatten: Hut mit UV-Schutz

Hilden · Kopfbedeckungen sind in. Neben einem modischen Farbtupfer haben sie einen wichtigen Zusatznutzen.

 Andrea Frey zeigt einen modischen Sonnenhut mit UV-Schutz.

Andrea Frey zeigt einen modischen Sonnenhut mit UV-Schutz.

Foto: Ralph Matzerath

Ursula Schobhofen-Frey dreht und zupft, streicht glatt und tritt dann einen Schritt zurück: "So muss die Mütze sitzen! Schauen Sie mal in den Spiegel!" Der erste Gedanke ist mehr ein Seufzer: "Schöner wirst Du auch durch eine Kopfbedeckung nicht..." Doch diesen Anflug von mangelndem Selbstbewusstsein schiebt man am besten rasch zur Seite. Denn in Zeiten einer eher zurückhaltenden Frühjahr-/Sommermode ermöglicht eine Kopfbedeckung immerhin die Chance darauf, einen eigenen Akzent zu setzen. Ob elegant oder verwegen - bei Hut Schobhofen in Langenfeld ist bisher noch jeder Kämpe unter die Krempe gekommen. Offenbar haben Mutter Ursula und Tochter Andrea für Köpfe ein gutes Händchen. Die Hauptstraße 48 ist weit weg von jeder Laufkundschaft. Dennoch hält sich der Hut-Laden hier seit mehr als 80 Jahren und in nunmehr dritter Generation.

Kein Grund, sich auszuruhen. "In dieser Saison sind Kopfbedeckungen mit Zusatznutzen sehr gefragt", referiert die Seniorchefin. Zum Beispiel Mütze und Hüte mit einem eingebauten Schutz gegen ultraviolettes Licht. Da sei dann eine spezielle Membran eingearbeitet und die Nähte von innen zusätzlich mit einer Borte versehen. Träger solcher Kopfbedeckungen können 20 bis 80 Mal länger in der Sonne bleiben als all jene, die dem Sommer die blanke Stirn bieten. Zum Vergleich: Im Schatten eines Baumes oder unter einem Sonnenschirm liegen die Werte lediglich beim 5- bis 15-fachen.

Solche Mützen und Hüte mit Sonnenschutz gibt es in vielen Formen, Materialien und allen Farben. Im Herren-Bereich treten sie an gegen einen Klassiker an: den Panama-Hut, am besten mit breiter Krempe und in Naturfarben. Dandys liebster Schädel-Schutz kommt mit einer enormen Preisspanne daher. Preiswerteste Modelle beginnen bei 18,50 Euro. Das andere Ende der Skala umspielt die 100-Euro-Marke. "Das ist abhängig vom Ausgangsmaterial und davon, wie fein ein solcher Hut geflochten ist", erläutert Ursula Schobhofen-Frey.

Bei Damen sind ebenfalls Naturtöne gefragt, dazu ein wenig Rot oder Orange, wenn's ein Farbtupfer sein soll. Für den gediegenen Anlass - Rennbahn, Hochzeit, Familienfeste - werden die Materialien edler ("Seide oder Georgette") und der Kopfputz verspielter. "Das Thema Weiß und Schwarz schiebt sich in dieser Saison in den Vordergrund." Szenenwechsel: Dass die Kopfbedeckung vor allem beim jüngeren Publikum in Mode ist, weiß Nsama Bredt von Rise an der Hildener Schulstraße 16. Nur einen Fehler darf nie irgendjemand machen: Ihn einfach nach einer Kappe fragen. "Das müsste ich schon genauer wissen: Soll es eine Trucker Cap sein - mit einem großen Netzteil, eine Full Cap, eine Five-Panel oder Six-Panel-Cap - das beschreibt die Anzahl der Kappen-Elemente - oder eine Bucket Cap?" Ein Fachgebiet ganz eigener Art.

Wenn es an die alte Streitfrage kommt, ob es ein gerade oder ein gebogener Schirm sein soll, hat die Industrie aktuell eine salomonische Lösung: "Es gibt mittlerweile Schirme, die man nach eigenen Wünschen formen kann", sagt Bredt. Am besten man macht es wie der junge Mann weiter hinten im Laden, der den Mauve-Ton der Wunsch-Cap - eine Nuance zwischen dunkelblau und violett - auf die farbigen Bereiche seiner Sneaker abstimmt. Nsama Bredt kassiert und sagt: "Bei uns steht ganz klar der modische Aspekt im Vordergrund."

(dne)
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