Hilden Baubeginn im Hildener Süden

Hilden · Anfang 2017 sollen die ersten sieben Bauverein-Häuser im Bereich Kirschenweg mit 38 Wohnungen fertig sein.

 So wird das neue "Zukunftsquartier" des Bauvereins Hilden (Sieger-Entwurf Björn Füchtenkord) aussehen.

So wird das neue "Zukunftsquartier" des Bauvereins Hilden (Sieger-Entwurf Björn Füchtenkord) aussehen.

Foto: Füchtenkord/Bauverein

Sechs Jahre lang hat der Bauverein Hilden für sein Projekt kämpfen müssen: Jetzt geht es tatsächlich los. Endlich, werden viele sagen. Östlich des Kirschenwegs haben Arbeiter begonnen, eine Baustraße anzulegen. "Zuerst wird die Straße und die Entwässerung gebaut, dann die Häuser ab 2016", erläutert Lars Dedert, geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft: "Bei den Häusern sind wir aktuell in der Ausschreibung." Errichtet werden sieben Häuser mit 38 Wohnungen. Anfang 2017 sollen die ersten Genossenschaftsmitglieder einziehen. "Die Nachfrage ist groß - ganz ohne Werbung", berichtet Dedert: "Wir sehen keine Vermarktungsprobleme." Kein Wunder bei einer Kaltmiete von 8,50 Euro für so schicke Neubauwohnungen. Die Nebenkosten werden dank modernstem Wärmeschutz und Energiespartechnik sehr niedrig sein.

Björn Füchtenkord aus Langenfeld gewann mit seinem Entwurf einen Architektenwettbewerb des Bauvereins. Seine Neubauten fügen sich mit ihren Traufhöhen und steilen Satteldächern harmonisch in die umgebenden alten Siedlungshäuser ein. Je Haus (470 Quadratmeter) sind bis zu sechs unterschiedliche Wohnungen mit 45 bis 110 Quadratmetern Wohnfläche auf drei Ebenen vorgesehen. Alle haben eine eigene Loggia, Balkon oder Terrasse, erläutert Füchtenkord. Es gibt geschlossene und offene Küchen. Die beiden Wohnungen im Erdgeschoss sind rollstuhlgerecht, die Wohnungen im Obergeschoss altengerecht.

Ein zweiter Bauabschnitt mit fünf bis sechs Häusern soll vom Rosenweg über einen neuen "Apfelweg" erschlossen werden. Neben einem neuen Quartiersplatz mit hohen schattenspendenden Bäumen hat der Architekt dort zwei gemeinschaftliche Streuobstwiesen vorgesehen. "Das ist ein mustergültiges Projekt für den Quartiersumbau", hebt Bauverein-Vorstand Maximilian Rech die großzügigen Freiflächen zwischen den neuen Häusern hervor.

Beheizt werden die Bauverein-Häuser des "Zukunftsquartiers" über eine zentrale Biomasse-Heizanlage, die der Bauverein selbst betreiben wird. "Wir haben verschiedene Varianten untersuchen lassen", berichtet Lars Dedert: "Das ist die wirtschaftlichste Lösung." Die Deutsche Telekom sei von dem Vorhaben der Genossenschaft so begeistert gewesen, dass sie alle Wohnungen komplett an ihr Glasfasernetz anschließen werden. Dedert: "Das macht die Telekom sonst nur bei weitaus größeren Wohneinheiten."

Auch die Finanzierung sei gesichert. Und zwar zu "sehr günstigen Konditionen" - darüber freut sich Dedert ganz besonders: "Wir haben für das Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro einen Volltilger mit 30 Jahren Laufzeit abgeschlossen. Dann sind die Wohnungen komplett bezahlt. Und wir haben Null Zinsrisiko über die gesamte Laufzeit." Es gebe aber auch eine Wermutstopfen: "Die Baukosten sind extrem gestiegen - in sieben Jahren um 17 Prozent."

(RP)
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