Hilden Bauarbeiten in Burg starten in heiße Phase

Hilden · Seit Beginn dieser Woche gibt es in Unterburg kein Durchkommen mehr. Autofahrer von und nach Oberburg müssen zwei Wochen lang Umleitungen fahren. Im Ort wird unter anderem die Mühlendamm-Brücke abgerissen.

Die Bauarbeiter hatten alle Hände voll zu tun - doch trotz des Zeitdrucks ließen sich die Männer nicht aus dem Rhythmus bringen. Immer wieder schaufelte der Baggerführer jetzt am nördlichen Ortsausgang von Unterburg mit seinem schweren Gerät große Ladungen heißen Teers auf die Zufahrten der kleinen Behelfsbrücke, die seine Kollegen dann umgehend mit Schippen auf dem provisorischen Bauwerk über den Eschbach verteilten.

Es waren die letzten Handgriffe, ehe die Arbeiten für einen verbesserten Hochwasserschutz in Unterburg seit Anfang dieser Woche in eine erste entscheidende Phase gegangen sind. Seit Montagmorgen, pünktlich um 6.30 Uhr, ist eine zwölftägige Vollsperrung der Eschbachstraße in Kraft. Bis einschließlich 29. Juli werden unter anderem erste Abschnitte der Ufermauer am Eschbach erneuert. Und die alte, längst baufällige Mühlendamm-Brücke wird abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen.

Damit die Bewohner der Straße Mühlendamm auch während der Bauarbeiten zu ihren Häusern kommen sowie städtische Fahrzeuge die Baustelle erreichen, wurde in den zurückliegenden Wochen die erwähnte Behelfsbrücke aufgebaut. Für andere Autofahrer gibt es in Unterburg vom Ortskern bis zum Burger Bahnhof jedoch kein Durchkommen mehr. So muss beispielsweise der Verkehr von Solingen nach Oberburg sowie Wermelskirchen weiträumig über Müngsten umgeleitet werden.

Entsprechende Verkehrsschilder weisen bereits seit Ende Juni - als Unterburg schon einmal für einen Tag "dicht" war - auf die Umleitungen hin. Und ab Montag sollen darüber hinaus zusätzliche Barrieren und Schilder ab Krahenhöhe an allen Einmündungen zur Burger Landstraße die Autofahrer vor der Vollsperrung im Ort "vorwarnen". "Die Zufahrt nach Unterburg ist aber immer frei. Die Parkplätze an der Seilbahn, an der Wupperinsel und an der Hasencleverstraße können genutzt werden", hieß es jetzt einmal mehr aus dem Solinger Rathaus.

Tatsächlich sind die Maßnahmen nötig, da auf die Bauarbeiter bis zum Ende der Sperrung am Freitag, 29. Juli, ein eng getakteter Zeitplan wartet. In einem ersten Schritt sollen an der Eschbachstraße zunächst Versorgungsleitungen verlegt werden. Danach wird die alte Ufermauer auf der Mühlendamm-Seite durch eine neue durchgehende Bohrpfahlwand ersetzt, die in Teilen bereits jetzt an einigen Häusern zu sehen ist. Und weiter gilt es, im Bett des Eschbachs eine Plattform zu verankern, von der aus später unter anderem die neue Mühlendamm-Brücke errichtet wird.

All diese Schritte sollen dafür sorgen, dass am Eschbach nach rund 30-jähriger "Anlaufzeit" ein besserer Hochwasserschutz gewährleistet ist. In der Vergangenheit trat der Eschbach immer mal wieder über die Ufer. So wurde Unterburg beispielsweise 2007 innerhalb weniger Stunden fast vollständig überflutet.

Video von den Bauarbeiten unter www.rp-online.de/solingen

(RP)
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