Postskriptum Asyl macht den Weg frei

Hilden · Eigentlich hätte die Nachricht mit Jubel begrüßt werden müssen. Die ehemalige Albert-Schweitzer-Schule wird nur noch bis zum 30. September als Notunterkunft für Flüchtlinge gebraucht. Das hat die Bezirksregierung der Stadt Hilden jetzt schriftlich gegeben. Dann können die Schulgebäude abgerissen werden. Viel später als geplant, aber noch nicht zu spät kann dann endlich das größte kommunale Bauprojekt der vergangenen Jahre starten. Nach und nach sollen bis zu 125 Wohnungen auf dem Areal entstehen.

Sieben Jahre ist gestritten und geplant worden. Das sorgt dafür, dass die Freude in Grenzen bleibt. Längst sind noch nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt sind. Sieben Reihenhaus-Grundstücke an der Lindenstraße sollten längst vermarktet sein. Allein es fanden sich nicht genügend potente Interessenten, die sich auch noch zu einer Bauherrengemeinschaft zusammenschließen sollten. Deshalb musste das Vermarktungskonzept geändert werden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH wird die Grundstücke jetzt bebauen und die Häuser dann nach Vorgabe der Politik vermarkten.

Der neue WGH-Geschäftsführer Andre von Kielpinski-Manteuffel ist nicht beneiden. Zum 1. Januar trat er seinen neuen Job in Hilden an. Dass er einen solchen Berg Arbeit vorfindet, wird auch den versierten Diplom Architekten und Immobilienökonomen überrascht haben. Denn Manteuffel ist in Personalunion auch noch Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden und der Infrastrukturentwicklungsgesellschaft Hilden. Die drei städtischen Gesellschaften (alle drei schreiben schwarze Zahlen) bleiben eigenständig - mit Manteuffel als gemeinsamen Chef.

Er setzte sich gegen mehr als 50 Mitbewerber durch. CDU und SPD hatten die Stellenausschreibung auf den Weg gebracht - um die Organisation "sinnvoll neu" zu ordnen. Manteuffel muss sich erst einmal eine Organisation schaffen und Mitarbeiter einstellen. Denn bislang kamen die drei Gesellschaften praktisch ohne Personal aus. Der WGH gehören 202 Wohnungen, die meisten davon öffentlich gefördert. Die beiden anderen Gesellschaften bewirtschaften die Polizeiwache, Gesundheitsamt, das Alte Helmholtz, Feuerwache, Sporthalle Hoffeldstraße und und und.

Kein Wunder, dass der Neue noch nicht offiziell vorgestellt wurde. Dazu hat er wohl einfach keine Zeit.

(RP)
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