Haan Anstoß zum Strom-Sparen

Düsseldorf · Der Haaner Clemens Hölter und seine "No-energy"-Stiftung starten ein Pilotprojekt. Haaner sollen den Energieverbrauch ihrer Kühlschränke und Gefriergeräte auf den Prüfstand stellen.

Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird. Das ist schon seit Jahren das Credo von Clemens Hölter. Im vorigen Frühjahr gründete der Haaner, der in vielerlei Beziehung mit dem Umweltbundesamt zusammenarbeitet, die Stiftung "No energy". Jetzt startet Hölter in Haan ein Pilotprojekt mit dem Ziel, Stromfresser im Bereich der Gefriergeräte und Kühlschränke aufzuspüren. Denn der geringere Energiehunger moderner Geräte hilft, durch ersparte Strom- die Anschaffungskosten im Rahmen zu halten und dazu noch etwas für den Klimaschutz zu tun.

Mit Hilfe von Verbrauchs-Messgeräten können sich die Bürger daheim auf die Spur von Stromfressern machen. Die Messgeräte können in den Eine-Welt-Läden in Haan und Gruiten oder auch direkt bei Clemens Hölter ausgeliehen werden. Sie werden zwischen Steckdose und Kühlschrankstecker gestöpselt. Die gewonnenen Daten werden auf einen Jahresstromverbrauch hochgerechnet. Es empfiehlt sich, den Verbrauch über mehrere Tage zu ermitteln, da so die tatsächliche Nutzung des Gerätes besser abgebildet wird – wie oft wird der Kühlschrank oder das Gefriergerät geöffnet oder neu gefüllt, was jeweils Energiebedarf nach sich zieht.

Hoffnung auf Schneeball-Effekt

Der gewonnene Jahreswert kann verglichen werden mit den Angaben, die der Handel zu Neugeräten machen muss. Mit der Faustformel, dass eine Kilowattstunde Verbrauch sich im Jahr auf rund zwei Euro summiert, kann Jedermann überschlagen, ob sich eine Neuanschaffung rentieren könnte. Im Moment bastelt Hölter noch an einer "Gebrauchsanweisung" für die Energiemessung und an hilfreichen Informationen über die energierelevante Rolle von Elektrogroßgeräten im Haushalt. Aber auch ein Fragebogen für eine Auswertung des Projektes soll entstehen. Clemens Hölter hofft auf einen "Schneeballeffekt", indem Bürger ihre Nachbarn zu eigener Verbrauchs-Recherche motivieren.

Das Energiebewusstsein möchte Hölter aber auch beim Handwerk schärfen. Zum Sommer sucht er Haaner Unternehmen, die Ziele der "No-energy"-Stiftung unterstützen wollen. Vorstellbar sei eine gemeinsame Aktion zum Austausch von Heizungs-Umlaufpumpen. Veraltete Modelle können durchaus ein Fünftel eines Stromverbrauchs eines Haushaltes ausmachen, moderne Varianten dagegen deutlich sparsamer ihren Dienst verrichten. "Es wäre schön, wenn durch diese Initiative 100 Heizungspumpen in Haan ausgetauscht würden."

Taschenlampen geben Messelicht

Ein dritter Aspekt von Hölters aktueller Initiative richtet sich auf die Beleuchtung. Nachdem im Vorjahr die 60-Watt-Glühlampen vom Markt genommen wurden, rüsten immer mehr Menschen die Leuchtmittel ihrer Lampen um. Zwar verbrauchen Energiesparlampen und auch die modernen LED-Leuchten weniger Strom, doch liefern sie zum einen meist weniger Licht, das zudem nicht das gesamte Farbspektrum, sondern nur einzelne Segmente abbildet. "Man sollte ein farbiges Bild mit ins Geschäft nehmen und es unter den verschiedenen Leuchtmitteln ansehen", empfiehlt Clemens Hölter. Für die Messe "Enertec" Ende Januar in Leipzig hat er einen Messestand entworfen, der nur mit 20 LED-Taschenlampen beleuchtet wird. Der Stand soll ein Zeichen setzen und zeigen, dass auch mit wenig viel möglich ist.

(RP)
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