Hilden 60 Geschäfte bieten Kindern Schutz

Hilden · In Hilden gibt es insgesamt 60 sogenannte "Notinseln". Notinseln sind zum Beispiel Geschäfte, Bäcker, Metzger und Banken, die sich selbst dazu verpflichten, Kindern zu helfen, wenn diese Hilfe benötigen.

Hilden: 60 Geschäfte bieten Kindern Schutz
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Erste Station war das Büro der Steuerberaterin Gitta Burberg in der Walder Straße 177. "Auf der Walder Straße gibt es über längere Strecken nur wenige Geschäfte", erklärt Susanne Hentschel vom Amt für Jugend, Schule und Sport. "Umso wichtiger ist es, dass Kinder hier eine Notinseln und Schutz finden." Gitta Burberg teilt dieses Anliegen: "Jeder der sich bedroht fühlt, wird bei uns auf- und ernst genommen. Egal ob es um körperliche Gewalt oder um kleine Wehwehchen geht." Kinderparlamentarierin Liesbeth ergänzt: "Wenn ich mich zum Beispiel verlaufe, helfen die Menschen mir hier, meine Eltern wiederzufinden." Den zweiten Notinsel-Aufkleber haben die Kinderparlamentarier zu Bernshaus in die Mittelstraße gebracht. Der Schreibwarenladen war schon vorher Zufluchtspunkt für Kinder, jetzt ist er es auch offiziell. Das freut Filialleiterin Ursula Hellmann und ihre drei Mitarbeiterinnen: "Bei Bernshaus sind wir alle sehr kinderlieb und helfen, wo wir können." Die achtjährige Tabea bestätigt das: "Ich habe hier schon oft Dinge für die Schule gekauft. Deshalb kenne ich das Geschäft und die Verkäuferinnen." Aller guten Dinge sind drei: Seit diesem Monat ist der Friseur Chic-Saal in der Bismarckpassage ebenfalls Notinsel. Inhaberin Sabrina Bieniek hat viele Kunden mit Kindern und weiß: "Familien kommen gerne in die Passage, zum Beispiel zum Eis essen oder für das Spielzeuggeschäft Pinocchio."

Einen Sondereinsatz für das Kinderparlament gab es außerdem in der Adler Apotheke. Auf der Suche nach neuen Partnergeschäften fand Ilias heraus, dass die Apotheke zwar Notinsel ist, aber keinen Aufkleber hat. "Wegen eines Einbruchs musste die Tür ausgetauscht werden" erklärt der Zwölfjährige. Dieser Missstand ist inzwischen behoben und Inhaber Jürgen Schulz ist glücklich: "Wir sind Notinsel der ersten Stunde und wollen es auch in Zukunft bleiben." Bereits seit 2007 läuft das Projekt in Hilden. Isabell Picard ist Mutter und weiß das zu schätzen: "Jedes Hildener Kind kennt die Notinseln. Das Emblem gibt Sicherheit, selbst wenn keine akute Gefahr in Verzug ist." Deshalb rührt das Kinderparlament ordentlich die Werbetrommel: "Je mehr Menschen von den Notinseln wissen, desto besser", findet der achtjährige Philip.

(RP)
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