Hilden 1,5 Millionen Euro für Medien in Schulen

Hilden · Der Schulausschuss berät heute Abend über die schulische IT-Ausstattung in den Jahren 2015 bis 2019.

 Lehrerin Joanna Bieberstein mit Schülern in einem digitalen Klassenzimmer des Helmholtz-Gymnasiums, hier beim Chemieunterricht

Lehrerin Joanna Bieberstein mit Schülern in einem digitalen Klassenzimmer des Helmholtz-Gymnasiums, hier beim Chemieunterricht

Foto: Staschik

In den städtischen Schulen sind aktuell 805 PC, Notebooks und Tablets im Einsatz. Das entspricht rechnerisch 4,3 Schüler pro PC. Damit steht Hilden deutlich besser da als der Bundesdurchschnitt (11,5 Schüler pro Computer). Damit die Hildener Schüler auch künftig beim rasanten digitalen Fortschritt mithalten können, sollen in den nächsten fünf Jahren bis 2019 rund 1,5 Millionen Euro in eine gute IT-Ausstattung der kommunalen Schulen investiert werden, schlägt Schuldezernent Reinhard Gatzke dem Mittwoch tagenden Schulausschuss vor: rund 300 000 Euro jedes Jahr. "Wir werden mit einem festen Budget planen. Es ist wichtig, das auch künftig zur Verfügung zu stellen." Kämmerer Heinrich Klausgrete, der aktuell mit einem Defizit im Haushalt von 8,4 Millionen Euro kämpft, gibt den bei solchen Projekten üblichen Hinweis: "Inwieweit Digitaltafelsysteme und Infrastrukturen für mobiles Lernen finanziert werden können, muss den kommenden Haushaltsplanberatungen vorbehalten bleiben."

"Wir haben bereits die Nutzungszeit der PC von fünf auf sechs Jahre erhöht", erläutert Guido Müntz, IT-Berater der Schulen und stellvertretender IT-Leiter der Stadtverwaltung: "Die PC sind langlebig. Wir gewinnen dadurch Zeit und können den Umbruch hin zu den mobilen Endgeräten besser abschätzen."

In der Wilhelm-Hüls-Schule läuft ein Pilotprojekt. Alle drei Eingangsklassen haben die Kreidetafeln abgeschafft und arbeiten jetzt nur noch mit digitalen. Die interaktiven Smartboards sind deutlich teurer, ersetzen aber alle anderen Geräte wie Fernseher, DVD-Player, Radios, Overheadprojektoren, Beamer oder Karten. "Pädagogisch haben die Smartboards in der Schule einen hohen Nutzen", berichtet Schulleiterin Heike Keding. "Sie haben für die Kinder einen ausgeprägten Motivationscharakter und sind eine große Hilfe bei der Unterstützung von Kindern mit Behinderungen." Aufgrund dieser positiven Erfahrungen haben sich fast alle Grundschulen für den Einsatz der Smartboards entschieden. Ende 2017/18 werden sie damit ausgerüstet sein. Ein großes Thema ist für den IT-Experten Müntz der Ausbau der Drahtlos-Netzwerke (WLAN) und der Anschluss aller Schulen an ein gemeinsames Glasfasernetz, das von den Stadtwerken Hilden aufgebaut wird: "Da haben wir in Hilden Nachholbedarf. Zwei Schulen sind bereits im Glasfasernetz, noch in diesem Sommer sollen zwei weitere folgen, bis 2018 sollen alle städtischen Schulen angeschlossen sein." Dann werden die eigenen Server in jeder Schule überflüssig und könnten ersetzt werden.

Hilden hat sich mit Monheim und Erkrath zu einer Einkaufsgemeinschaft für neue Medien (für die Schulen und das Rathaus) zusammengeschlossen. Die Schul-PC in Hilden und in Erkrath werden gemeinsam gewartet. Wer größere Stückzahlen kauft, kann sparen - und zwar richtig, erläutert Müntz: "Ab der Grenze von 1000 PC kaufen wir Markenrechner günstiger als beim Discounter. Bis zu 40 Prozent Rabatt auf den Listenpreis sind drin." Dafür beobachtet Müntz den Markt sehr intensiv, telefoniert mit Herstellern (die zum Teil gar nicht als Verkäufer auftreten) und hält Ausschau nach günstigen Angeboten. In diesem Jahr kaufen Hilden und Erkrath gemeinsam rund 250 PC und Notebooks.

(RP)
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