Haan Verder investiert vier Millionen in Haan

Haan · Gestern war Richtfest. Bürgermeisterin kündigt Neuansiedlung auf 30.000 Quadratmetern in Technologiepark II an.

 Architekt Jochen Siebel, Unternehmer Andries Verder und Ingenieur Björn Bongartz von der bauausführenden Firma (v.l.) haben allen Anlass zur Freude: Sie stehen im Rohbau der neuen Verder-Halle.

Architekt Jochen Siebel, Unternehmer Andries Verder und Ingenieur Björn Bongartz von der bauausführenden Firma (v.l.) haben allen Anlass zur Freude: Sie stehen im Rohbau der neuen Verder-Halle.

Foto: Stephan Köhlen

Noch befinden sich Pfützen im Schotter, dort, wo später einmal der Fußboden sein soll. Doch das Dach ist schon gelegt: Die Firma Verder feierte gestern für ihren Erweiterungsbau im Haaner Technologiepark I das Richtfest. Im Mai dieses Jahres wurde die Baugenehmigung erteilt. Jetzt soll der rund 3500 Quadratmeter große Anbau noch vor Weihnachten fertig werden. Das sind knapp drei Monate vor Planung. Möglich wurde das durch die Fertigbauweise der Monheimer Bauunternehmung Goldbeck, die den Anbau Stück für Stück in Elementen errichtet.

Andries Verder, geschäftsführender Gesellschafter, zeigt sich darüber sehr erfreut. "Es ist erst fünfeinhalb Jahre her, dass wir hier eingezogen sind. Wir kamen gerade aus der Krise", erinnert er sich an die Zeit, als der Betrieb vom Haaner Industriegebiet Ost in den Technologiepark umsiedelte. Es sei jedoch gelungen, das Ruder herumzureißen: Die Zahl der Mitarbeiter hat die Firma von damals 95 bis heute auf 200 mehr als verdoppelt. "Das ist eine Riesen-Entwicklung", sagt Verder. Und nun entstehe der Anbau, der das Unternehmen vier Millionen Euro kostet.

Und so bekräftigte Bürgermeisterin Bettina Warnecke in ihrer Ansprache: "Diese Erweiterung steht für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Wir freuen uns, dass wir Sie in Haan halten konnten, nachdem Sie schon 2007 nach Erweiterungsmöglichkeiten suchten." Dazu der scheidende Haaner Wirtschaftsförderer, Elmar Jünemann: "Ich finde es für den Technologiepark toll, dass Firmen, die sich hier angesiedelt haben, sich hier wohlfühlen und erweitern." Retsch und Verder sind nicht mehr diejenigen Unternehmen, die sie einmal waren, als sie noch im Industriegebiet Ost waren. Dass ortsansässige Unternehmen wachsen können, das erfülle den Anspruch des Technologieparks, so Jünemann. Und mit der Solinger Firma Staubes Schneidtechnik sei nun ein weiterer Betrieb dabei, sich im Technologiepark I anzusiedeln und noch verbliebene Lücken zu schließen.

Im Technologiepark II werde die Stadt "demnächst ein 30.000 Quadratmeter großes Grundstück an ein neues, externes Unternehmen verkaufen", kündigte Warnecke an. Welches dies ist, will die Bürgermeisterin noch nicht verraten.

Auch die Beschäftigten wirkten gestern zufrieden: Dass der eigene Arbeitgeber vier Millionen Euro in einen Erweiterungsbau investiert, "das ist auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass es der Firma gut geht", sagt Heinz Raschdorf, Mitarbeiter im technischen Innendienst.

Als Teil der Verder-Gruppe gilt der Geschäftsbereich Verder Scientific mit Sitz in Haan als Spezialist für die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Labor- und Analysegeräten. Kunden sind Forschungseinrichtungen, Qualitäts- und Analyse-Labore. Seit 1990 gehört auch die Firma Retsch zur Verder-Gruppe. Retsch ist seit 1959 in Haan ansässig. Von den weltweit 1600 Mitarbeitern der holländischen Verder-Gruppe sind 200 Mitarbeiter in Haan beschäftigt. 2016 erwirtschafteten sie einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro.

Bald, so kündigte Bürgermeisterin Bettina Warnecke an, werde die Firma Verder also neue Nachbarn bekommen. Jünemann bezeichnet das Unternehmen, das einen Standort im Technologiepark II beziehen will, als "Ankeransiedlung". Und es gebe weitere Interessenten, betont der Wirtschaftsförderer: "Es liegt an uns, die Auswahl zu treffen."

Mit freien Flächen des Technologieparks im Gepäck will das Team der Haaner Wirtschaftsförderungs übrigens auch vom 4. bis 6. Oktober zur Immobilienmesse Expo Real nach München fahren. Außerdem unter anderem mit einem 22.000 Quadratmeter großen Areal westlich des Lidl-Marktes Unterhaan.

(arue)
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