Haan Ungarische Schüler besuchen Gymnasium Haan

Haan · Bereits zum zehnten Mal findet ein Schüleraustausch zwischen Haan und Szarvas statt. 18 Jugendliche sind gekommen.

 Levante und Annika im Physikunterricht: Manche Schüler kennen sich bereits aus den Vorjahren.

Levante und Annika im Physikunterricht: Manche Schüler kennen sich bereits aus den Vorjahren.

Foto: Olaf Staschik

Petra Maiweg ist eine der Lehrerinnen, die den Schüleraustausch zwischen Haan und der ungarischen Stadt Szarvas betreuen. Die Initiative ging ursprünglich von Eltern aus, die Verwandte in Ungarn hatten: "Inzwischen tauschen wir alle zwei Jahre Schüler aus. Jetzt bereits zum zehnten Mal. Häufiger geht es nicht, weil die Eltern der ungarischen Schüler die Flüge selbst bezahlen müssen und für das ist ziemlich teuer", sagt Maiweg.

18 Heranwachsende zwischen 14 und 18 Jahren sind diesmal nach Haan gekommen. Genau so viele wie deutsche Schüler im April in Szarvas zum Austausch waren. "Deren Eltern nehmen die ungarischen Kinder auf, nachdem die ungarischen Eltern die deutschen Kinder beherbergt haben." Außer dem Flug und Taschengeld entstehen keine weiteren Kosten, weil die Gasteltern für alles weitere zuständig sind. Die Kontakte zwischen den Austauschschülern und ihren Gastfamilien wurden übrigens bereits seit Oktober 2014 per Facebook und Skype gepflegt.

Die Gäste aus der Puszta (dort liegt Szarvas, südöstlich von Budapest) haben vom 4. bis 12. Juni ein umfangreiches Programm: Der Bürgermeister wird besucht, der Landtag in Düsseldorf, das Haus der Geschichte in Bonn, aber auch der Kölner Dom und Haribo in Solingen. "Da decken sie sich mit preiswerten Gastgeschenken ein", sagt die Lehrerin lachend. Und natürlich besuchen sie auch mehrmals den Unterricht am Gymnasium. "Es sind alles Schüler, die Deutsch als zweite Fremdsprache lernen", erklärt deren ungarische Deutschlehrerin, Anika Pecsvaradine Toth. "Österreich und Deutschland sind nahe. Sie hoffen, später einmal dort studieren oder arbeiten zu können."

So wie Dorina, 15 Jahre, die zumindest schon die Deutschsprachprüfung anvisiert. Oder Kinga (18), die bereits zum zweiten Mal an dem Austauschprogramm teilnimmt. Ihr Eindruck: "Ich kann Deutsch besser sprechen als beim ersten Besuch, aber vieles verstehe ich noch nicht. Ich bitte dann darum, die Begriffe zu umschreiben." Marie (15), bei der sie jetzt zu Gast ist, hatte es besser: "Kingas Mutter konnte gut Deutsch."

Gibt es Unterschiede zwischen den Schulsystemen? "Die ungarische Schule war viel sauberer und besser ausgestattet als unsere. Die hatten überall Whiteboards", staunt Annika (14) immer noch. Anika Pecsvaradine Toth ist das fast unangenehm: "Unsere Schule ist gerade erst renoviert worden. Das war auch dringend nötig."

(RP)
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