Haan Straßenausbau bleibt weiter Flickwerk

Haan · Vor einem Lkw-Führungskonzept für die Südstadt soll es Gespräche von Kreis und Stadt bei der Bezirksregierung geben.

 Der Kreisbauhof hat auf der Turnstraße gefährliche Schlaglöcher großflächig geflickt. Dennoch warten Anwohner auf eine "richtige" Lösung.

Der Kreisbauhof hat auf der Turnstraße gefährliche Schlaglöcher großflächig geflickt. Dennoch warten Anwohner auf eine "richtige" Lösung.

Foto: Staschik

Der Verkehr nimmt immer mehr zu. Der Platz auf den Straßen nicht. Die Verkehrswege werden zudem immer schlechter. Bis Lösungen gefunden werden, könnte jetzt noch mehr Zeit vergehen. Denn vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, der am morgigen Donnerstag, 28. September, ab 17 Uhr im Rathaussaal tagt, will sich die Verwaltung beauftragen lassen, vor weiteren Schritten "gemeinsam mit dem Kreis Mettmann erneut Gespräche mit der Bezirksregierung zu führen".

Hintergrund ist das Lastwagen-Führungskonzept innerhalb des Verkehrsentwicklungsplanes für Haan. Im Mittelpunkt dieses Konzepts stehen die Martin-Luther- und die Turnstraße, über die der Verkehr zwischen Haan und Solingen abgewickelt wird. Die Stadt und der Kreis streben seit vielen Jahren einen Straßentausch an.

Die Turnstraße - heute Teil der Kreisstraße 5 von Haan nach Solingen - kann nur in Richtung Klingenstadt befahren werden. Daher sollte die Turnstraße in die Obhut der Stadt Haan gegeben werden, die im Gegenzug ihre Martin-Luther-Straße an den Kreis geben sollte, der damit eine in beide Richtungen befahrbare Verbindung erhalten hätte. An diesem Straßentausch entzündete sich jedoch heftiger Protest. Aus der Bürgerinitiative Lebenswertes Haan entwickelte sich die Wählergemeinschaft - heute mit vier Sitzen im Stadtrat vertreten.

Im Frühjahr fielen alle vom Verkehrsgutachter entwickelten Varianten für die Verkehrsführung nach einem Straßentausch durch. Der Gutachter sollte nacharbeiten, hieß es damals. Und: Zur nächsten Sitzung sollte der Kreis Mettmann eingeladen werden. Landrat Thomas Hendele wird morgen zur Sitzung ins Rathaus kommen. Und laut der Vorlage zum Beratungspunkt könnte jetzt eine neuerliche Wartezeit bevorstehen: Der Landrat habenämlich in ersten Gesprächen erklärt, "die Gesamtsituation und insbesondere den Status quo rechtlich bewerten zu lassen". Auch solle untersucht werden, "ob die derzeitige Kreisstraße ersatzlos zur Gemeindestraße abgestuft werden kann".

Damit wäre die leidige Diskussion um den Straßentausch zwar vom Tisch. Aber das Verkehrsproblem bleibt weiterhin ungelöst und der Zustand der Straßen weiterhin schlecht. Ob der Kreis die in seinem Haushalt seit Jahren "geparkten" Mittel zur Sanierung seiner Turnstraße an die Stadt Haan weiterleitet oder vor einer Straßenabstufung seine Straße saniert, ist offen. Wie letztendlich der Verkehr abgewickelt werden soll, bleibt ebenfalls weiter ungeklärt.

Laut Verwaltungsvorlage hält Thomas Hendele "eine Beratung im Stadtrat und im Kreistag zum jetzigen Zeitpunkt nicht für zielführend". Der Kreis werde vielmehr die Gespräche mit der Bezirksregierung im Beisein der Stadt Haan wieder neu aufnehmen, schildert Tiefbauamtsleiter Guido Mering den Sachstand.

In der vorigen Woche hat der Kreis Mettmann nach zwei Monaten Vorlauf die schlimmsten Schäden in der Fahrbahn der Turnstraße großflächig geflickt. Auf diese Reparatur hatten Anwohner gedrungen. Denn die tiefen Spurrillen waren zu einer Gefahr besonders für Motorradfahrer geworden.

Mangels großräumiger Alternativrouten war im Frühjahr eine kleinräumige Variante für den Lkw-Durchgangsverkehr favorisiert worden. Die Turnstraße sollte künftig in Richtung Stadtmitte (bergauf) befahren werden, die Martin-Luther-Straße nur bergab in Richtung Ittertal. Wie später konkret der Ausbau oder die überfällige Sanierung der Turnstraße gestaltet wird, hängt entscheidend von der Verkehrsführung in dem Bereich ab. Bis diesbezüglich Klarheit herrscht, wird es - siehe oben - weiter dauern.

(-dts)
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