Haan Strand-Olympia: Kinder kicken um die Wette

Haan · Rund 100 Mädchen und Jungen erwartete die CDU als Veranstalterin gestern beim Haaner Sommer zur Kinder-Strand-Olympiade.

 Respekt - ganz schön weit kickt Bruno in seinem grünen Kermit-T-Shirt den roten Ball. Ob's die anderen noch weiter schaffen?

Respekt - ganz schön weit kickt Bruno in seinem grünen Kermit-T-Shirt den roten Ball. Ob's die anderen noch weiter schaffen?

Foto: Ralph Matzerath

Dabei sein ist alles bei der Kinderolympiade am Haaner Strand. Luca steht beim Zielgolf am Abschlag, nimmt mit den Augen genau Maß, holt leicht aus, trifft mit dem Putter den Ball, und der rollt schnurgerade ins Loch. Siegessicher ballt der Neunjährige die Faust und lässt sich die Punkte auf seinem Leistungsbogen eintragen. "Das war so mittelschwierig. Schwierig war die Kraft genau einzuschätzen, leichter war, das Loch zu treffen", sagt er und geht weiter zur nächsten Station.

Torwandschießen, Reifenhüpfen, Wassertragen und Geschicklichkeitsspiele umfasst der Parcours auf dem neuen Markt. "Wir haben die Sportarten nach ihrer Sandtauglichkeit ausgewählt. Die Älteren lieben das Torwandschießen, die Jüngeren das Wassertragen, ohne zu verschütten", berichtet Organisatorin Annette Braun-Kohl. Sie hatte während der Olympischen Spiele vor sieben Jahren die Idee, kindgerechte Wettkämpfe beim Haaner Sommer durchzuführen. "Das Konzept kommt gut an. Wir haben immer rund 100 Teilnehmer zwischen drei und elf Jahren. Die Kleineren treten natürlich mit etwas erleichterten Bedingungen an", sagt Annette Braun-Kohl.

Lara steht im Sand vor den fünf olympischen Ringen und wartet auf das Startzeichen. "Mit beiden Beinen zusammen und dann von Reifen zu Reifen hüpfen", erklärt Astrid Meier-Krei, die diese Disziplin betreut. Lara nickt. "Dann los." Die Vierjährige geht in die Hocke, macht einen großen Satz in den ersten Reifen, geht erneut in die Knie und springt in den nächsten. Nach fünf Hüpfern ist sie im Ziel und strahlt zufrieden über ihre Leistung. "Gut gemacht", lobt Astrid Meier-Krei. "Für die Kleinen ist das eine Herausforderung, diese Abstände mit geschlossenen Füßen zu bewältigen. Die Größeren müssen das auf einem Bein schaffen."

Beim Weitsprung hat jeder drei Versuche. Die Sportler müssen allerdings aus dem Stand vom Brett in den Sand springen. Josefine geht tief in die Knie, holt mit den Armen Schwung, hebt ab, fliegt und landet dumpf im feuchten Sand. Die Messung mit dem Zollstock ergibt 99 Zentimeter. Doch die Achtjährige landet beim zweiten Versuch bei 1,18 Meter und kann sich im dritten sogar auf 1,28 Meter steigern. "Der Absprung ist ganz schön anstrengend", sagt das Mädchen und wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

Bruno nimmt unterdessen beim Torwandschießen Anlauf, tritt kräftig vor den Ball und katapultiert ihn knapp an der runden Reifenöffnung vorbei. Beim nächsten Versuch zielt er genauer und trifft unten rechts. "Insgesamt habe ich unten zweimal und oben einmal getroffen", berichtet der Fünfjährige stolz. "Der Hochschuss ist jedoch im Sand nicht so einfach, das geht auf dem Fußballplatz einfacher."

Nun möchte ich selbst mal meine Fitness testen und trete an der Torwand an. Mein erster Schuss geht knapp drüber, der zweite an den Pfosten und erst der dritte findet sein Ziel. Motiviert von diesem Erfolg visiere ich den oberen Reifen an. Zweimal geht er an den Pfosten, einmal drunter durch. Gar nicht so einfach. Beim Weitsprung bündele ich meine Kräfte und lande bei 1,61 Meter und muss mich dennoch Luca geschlagen geben, der locker 1,65 schafft. Doch beim Zielgolf kann ich ihn schlagen und loche mit viel Gefühl im ersten Anlauf gleich ein. Gold gibt es dafür nicht, Medaillen bekommen nur die Kinder.

(domi)
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