Haan Stadt plant feste Unterkünfte an Kampheider Straße

Haan · Trotz sinkender Flüchtlingszahlen treibt die Haaner Stadtverwaltung das Planverfahren für eine Unterkunft an der Kampheider Straße weiter voran.

Am Dienstagabend nahm der Hauptausschuss die neue Satzung zur Kenntnis, am kommenden Dienstag fällt den endgültigen Beschluss der Rat. Technischer Beigeordnete Engin Alparslan betonte erneut, dass der Standort mit geplanten 60 Plätzen für die Stadtverwaltung unverzichtbar erscheint.

"Wir haben so viele provisorische Standorte, dass wir auf die Kampheider Straße angewiesen sind", so Alparslan. Er verweist in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die Unterkünfte Landesfinanzschule und Neandertalweg. "Die Finanzschule ist nur auf Zeit gemietet. Die wird in zwei oder drei Jahren wieder wegfallen."

Für den Standort Bachstraße müsse es genauso Ersatz geben, und auch die Unterkünfte an der Dieker Straße seien nicht von Dauer, da dort eine Klimaschutzsiedlung errichtet werden soll. "Wir haben keine Kapazitäten mehr. Daher ist die Kampheider Straße nicht verzichtbar."

Geplant ist, an der Kampheider Straße auf bislang unbebautem Grund rund 60 Flüchtlinge unterzubringen. Die Stadtverwaltung versichert, dass keine gestapelten Blechcontainer vorgesehen sind, wie sie am Standort in Ellscheid in einer Notsituation entstanden seien. Vielmehr seien zwei Baukörper in zweigeschossiger Bauweise mit 15 Räumen pro Geschoss sowie Gemeinschaftsräumen geplant.

Jedem Bewohner der Unterkunft stehen rund zwölf Quadratmeter zur Verfügung. Welche Flüchtlinge untergebracht werden - ob Familien oder Alleinstehende - sei nicht klar. "Wir wissen noch gar nicht, wer uns künftig erreichen wird", so Alparslan.

Dennoch ist der Standort umstritten. Nicht nur bei den benachbarten Kleingärtnern herrscht Sorge. In einer Bürgerversammlung im Juni vergangenen Jahres äußerten auch Anwohner Bedenken, da ihr Viertel ohnehin bereits sozial belastet sei. Als Argumente wurden die Hochhäuser Am Bandenfeld/Auf den Schollen und die verdichtete Bebauung an der Goerdelerstraße ebenso angeführt wie ein ausgesprochen hoher Anteil von Kindern aus Migrantenfamilien an den Schulen. Wann Häuser gebaut werden, steht noch nicht fest. Klar ist jedoch: Nach dem Satzungsbeschluss ist auch der Weg für eine bereits mehrfach angekündigte Klage der Anwohner frei.

(arue)
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