Haan Sportler hoffen auf Geld aus Stadtsäckel

Haan · Haan erhält vom Land eine Sportpauschale - die ist in den letzten Jahren aber von der Stadt selbst genutzt worden.

 Drei Jahre lang floß die Sportpauschale in die Sanierung des Gruitener Sportplatzes. Jetzt könnte die Sanierung oder gar ein Neubau des Sportheims mit diesen Landesmitteln unterstützt werden.

Drei Jahre lang floß die Sportpauschale in die Sanierung des Gruitener Sportplatzes. Jetzt könnte die Sanierung oder gar ein Neubau des Sportheims mit diesen Landesmitteln unterstützt werden.

Foto: Olaf Staschik

Es gibt viele Wünsche: Der Turn- und Sportverein Gruiten überlegt, sein Sportlerheim zu renovieren oder gar neu zu bauen. Die DJK Unitas Haan wünscht sich eine haftmittelverträgliche Neubeschichtung für den Boden der Sporthalle Adlerstraße, Der Haaner Schützenverein hofft auf einen Zuschuss zum Neubau der Lüftungsanlage seiner unterirdischen Schießanlage. Die Sport- und Spielvereinigung 06 möchte den Sportplatz Hochdahler Straße mit einer Videoüberwachung und die obere Tribüne mit Schalensitzen ausrüsten. Der Haaner Turnverein plant seine Turnhalle bei Brandschutz und Energieeinsparung nachzurüsten. Und schließlich möchte der Tauchsportclub Manta einen Kompressor zum Füllen seiner Pressluftflaschen kaufen und zudem Erstausrüstung für Schnuppertauchkurse anschaffen.

Und es gibt Fördergeld - die Sportpauschale, die die Stadt vom Land erhält. 82.000 Euro sind dies in etwa pro Jahr. Für die Jahre 2011 bis 2014 floss dieses Geld in den Neubau des Sportplatzes Gruiten; in den Jahren davor in den neuen Haner Sportplatz. Für 2015 hatte die Stadt geplant, eine Rampe am Hallenbad zu bauen, die Einrichtung des Bades zu ergänzen und zudem in die Flutlichtanlage am Sportplatz Rudolf-Harbig-Weg zu investieren. Weil aber die Arbeitskraft des Gebäudemanagement durch diverse unerwartete Projekte gebunden war, blieben 77.500 Euro des Landesgeldes in der Kasse.

Jetzt hat die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) beantragt, die Sportpauschale 2015 für Haaner Vereine zu verwenden. Dafür könnte der Stadtrat heute Abend in seiner Sitzung die Weichen stellen. Die Stadtverwaltung möchte allerdings mit der Prüfung beauftragt werden, die Sportpauschale bei Maßnahmen am Standort der Sportanlage in Gruiten zu verwenden. Dies wäre haushaltstechnisch ein "investiver Zuschuss" für das städtische (Immobilien-)Vermögen.

Über jeder Finanz-Debatte steht derzeit die Haushaltsplanverfügung des Landrates. Der hat der Stadt aufgegeben, ihre Finanzen zu konsolidieren, damit 2020 tatsächlich das Ziel Haushaltsausgleich erreicht wird. Die Stadt darf keine weiteren freiwilligen Zuschüsse/Ausgaben beschließen. Die Sportpauschale dürfte auch komsumtiv - etwa für laufende Betriebskosten - verwendet werden, da dadurch der Etat entlastet würde.

Der Sportverband Haan hatte im April "hocherfreut" die Mitteilung von Sportdezernentin Dagmar Formella vernommen, dass Vereine jetzt Anträge stellen könnten. Die gingen - siehe oben - auch ein. Doch jetzt herrsche "etwas Missstimmung", beschreibt Vorsitzender Herbert Raddatz die Lage. Weil die Stadt das Geld jetzt in Gruiten verwenden will. Der Sportverband hat den Landessportbund um Klärung der Frage gebeten, wann eine Zuwendung aus der Sportpauschale als "freiwillige Ausgabe" zählt. Eine Antwort, so Raddatz, stehe noch aus. Die Vereine gönnen dem TSV zwar den Zuschuss aus 2015. Doch reklamieren sie schon jetzt, zumindest Teilsummen aus den Sportpauschalen 2016 und 2017 für ihre Vorhaben nutzen zu können.

(RP)
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