Haan-Gruiten Sonnenstrom beleuchtet den Pausenhof der Waldorfschule

Haan-Gruiten · Die Kolleg-Schüler lernen bei ihren Projekten eine Menge über erneuerbare Energien.

 Lehrer Florian Schulz (links), Benedikt Aichinger und Alexander Gofferje haben den Metallrahmen für das Solarmodul geschweißt.

Lehrer Florian Schulz (links), Benedikt Aichinger und Alexander Gofferje haben den Metallrahmen für das Solarmodul geschweißt.

Foto: Staschik

Irgendwie freut sie sich schon wieder auf die dunkle Jahreszeit. Denn dann kann Katrin Driesen-Glittenberg wieder täglich mit Freude erleben, was Schüler des Waldorf-Berufskollegs ausgetüftelt und umgesetzt haben: In den dunklen Abendstunden werden der Schulhof und der Weg zur Mehrzweckhalle von kleinen LED-Scheinwerfern ausgeleuchtet, die mit Sonnenstrom versorgt werden. Dazu ist auf dem Dach des Schulgebäudes ein Solar-Paneel aufgestellt worden - genau nach Süden und in einem Winkel von 52 Grad gen Himmel ausgerichtet.

Aus dem Sonnenlicht werden maximal 150 Watt bei 12 Volt gewonnen, die in einer Solarbatterie gespeichert wird. Wenn es dunkel wird, gibt ein Dämmerungsschalter den Stromkreis frei - und die vier Scheinwerfer mit jeweils 10 Watt flammen auf.

Auch dieses Projekt ist während des Physikunterrichtes im Berufskolleg entwickelt worden. Lehrer Dr. Florian Schulz hat über mehrere Wochen die verschiedensten Aspekte der Photovoltaik mit den Schülern erarbeitet. Sie haben ausgerechnet, wie viel Strom sie zur Versorgung der geplanten Beleuchtung benötigen, welche Kapazität der Akku demnach haben müsste. Sie haben über Konstruktionsplänen gebrütet, Metall im Baumarkt gekauft, gesägt, geschweißt, gebohrt und geschraubt.

Zehn Jugendliche waren in der Klasse. "Wir haben für das Projekt ein ,Gut' bekommen", erzählen Alexander Gofferje und Benedikt Aichberger sichtlich zufrieden. Die beiden Schüler hatten den Montage-Job auf dem Dach übernommen - und waren an einem Tag sogar 13 Stunden lang beschäftigt.

Das Solarfeld ergänzt nun die vor zwei Jahren aufgestellte Windkraftanlage. Denn eines haben die Schüler erkannt: Der Platz auf dem Schuldach ist nicht besonders windreich. Also brauchte die Technik Verstärkung, um genug Strom für die Beleuchtung zu liefern. Die Waldorfschüler erweitern Jahr für Jahr ihre Kenntnisse um die erneuerbaren Energien und ergänzen den Technikaufbau. Im vorigen Jahr wurde ein Windmesser installiert, für das nächste Jahr könnte für den Schulhof eine Anzeigentafel über die momentan produzierte Menge sauberer Umweltenergie hinzukommen.

In einem Punkt hat die installierte Beleuchtung sich schon ausgezahlt: Vandalismus, früher oft zu beklagen, kommt jetzt auf den beleuchteten Flächen kaum noch vor, stellte Berufskolleg-Leiterin Astrid Gottschalk fest.

Für das neue Schuljahr sind noch einige Plätze im Waldorf-Berufskolleg frei.

(RP)
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