Haan So entsteht Kunst für den Kreisverkehr

Haan · Michael Schrader plant eine Skulptur für den öffentlichen Straßenraum. Am Samstag gab er Mitgliedern des Kunstvereins Einblicke in seine Arbeit.

 Stahlart-Künstler Michael Schrader (links) erläutert sein Werk Peter Püschel, dem Vorsitzenden des Vereins "Kunst in der Stadt Haan".

Stahlart-Künstler Michael Schrader (links) erläutert sein Werk Peter Püschel, dem Vorsitzenden des Vereins "Kunst in der Stadt Haan".

Foto: Olaf Staschik

Eines wurde bei der Präsentation deutlich: Bevor sich Stahlkünstler Michael Schrader an die kreative Umsetzung seines acht Meter hohen Kunstwerks an der Landstraße machen kann, ist sehr viel profane Vorarbeit vonnöten. Die politischen Gremien mussten im vergangenen Herbst erst einmal zustimmen, und auch die Verwaltung hatte etwa in Fragen der Statik und Verkehrssicherheit einige Wörtchen mitzureden - ganz zu schweigen davon, dass auch die Finanzierung des bis zu 100.000 Euro teuren Projekts einiger Anstrengungen bedarf. "Ich habe zum Glück sehr gute Sponsoren, suche aber noch weitere", betonte Schrader am Samstagnachmittag. Im Projektierungsraum C. 30 an der Kaiserstraße hatten ihn Mitglieder des Vereins "Kunst in der Stadt Haan" und andere interessierte Bürger besucht - und erfuhren, wie der Künstler seine Arbeit plant.

Ein Miniaturmodell zeigte, wie die Skulptur am Kreisverkehr vor dem Einrichtungszentrum Ostermann einmal aussehen soll. An der Wand lehnte eine Zeichnung des Projekts, und andere kleinere Stahlmodelle konnten die Gäste ebenfalls betrachten. "Ich habe noch nie eine Acht-Meter-Skulptur gemacht", verriet Schrader. "Bisher waren vier Meter das Höchste."

Die deutliche Sichtbarkeit und Wirkung auf der runden Verkehrsinsel gaben den Ausschlag für die Größe des Werks, das zwei einander zugewandte Menschen zeigen wird. "Es geht um das Miteinander, um Kommunikation", erklärte Schrader.

Damit die markante, insgesamt rund zehn Tonnen schwere Skulptur auch bei unvorhergesehenen Ereignissen wie schweren Autounfällen nicht umstürzt, muss noch ein schweres Fundament gesetzt werden. "Wenn der Sockel errichtet wird, wollen wir eine Zeitkapsel hineingeben, in dem vieles steckt, was typisch für die heutige Zeit ist", sagte Schrader. Schließlich könne die Skulptur, um deren Pflege sich Ostermann kümmern will, durchaus 300 Jahre halten.

Wie das Werk des Stahlkünstlers entsteht, zeigten Fotos von der Gestaltung des Prototyps für den Kreisverkehr, die der Künstler auf die weiße Wand projizierte: Beim Remscheider Unternehmen Dirostahl dirigierte er, in Schutzkleidung gewandet, die Mitarbeiter beim Bearbeiten des glühenden Metalls. "Man muss schnell entscheiden, weil nicht viel Zeit bleibt", erzählte Schrader.

"Ich hatte mich immer gefragt, wie man so etwas wohl macht", staunte Zuschauerin Marlene Otten und sprach von einem "sehr interessanten Vortrag." "Faszinierend", urteilte auch Ellen Steindor, die als passionierte Malerin dem Verein "Kunst in der Stadt Haan" angehört.

Der für den 1. Mai geplanten Enthüllung der Skulptur, die im Dunkeln angestrahlt werden soll, sehen die Gäste mit Freude entgegen: "Wenn man das erklärt bekommt, hat man dazu eine ganz andere Beziehung", sagte Steindor, und Marlene Otten ergänzte: "Solch ein Objekt im Garten stehen zu haben, das wäre auch toll."

(RP)
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